Lappland: Sauna, Ice-Hotel und mehr

 

Eine Elftägige Reise in Lappland ❤️:

Begonnen an einem Mittwoch, im Februar des Jahres 2023. Direkt nach der Arbeit die letzten Plünnen noch ins Auto und es konnte losgehen. Nach ca. 7,5 Stunden war dann auch schon Travemünde erreicht und der CheckIn war überraschenderweise auch schnell erledigt - bereits um 0:35 an Bord gewesen und somit ab ca. 0:45 in der Sauna :) eine Wohltat nach der Fahrt 😊.

Die Fährfahrt nach Helsinki dauert gut 30 Stunden, lohnt sich aber wenn man bedenkt wieviel Kilometer dadurch gespart werden können.


Den "Seetag" natürlich größtenteils im Spa-Bereich verbracht. So konnte, nach Ankunft in Helsinki dann auch die Fahrtstrecke vom Hafen bis nach Pihtipudas in Angriff genommen werden. Hier liegt, direkt neben der E75 ein kleiner Stellplatz (hier auch Wohnmobilhafen genannt). Nach der kurzen Anmeldung im Rasthofgebäude konnte ich mir hinten einen Platz aussuchen. 


Die komplette Reise war unter anderem auch so geplant, dass ich jeden Abend in einer Sauna entspannen konnte. 


Hier waren im großen Sanitärgebäude in jedem Bereich ein Sauna vorhanden. Beim Einchecken natürlich schon Bescheid gesagt, so war der erste Saunagang schon möglich, nachdem ich den Bus Nachtfertig hatte. Diese ersten Saunagänge auf finnischem Boden waren super. Und genug Schneeberge für die Abkühlung waren ja auch vorhanden.


 

Am nächsten Tag war in Haparanda ein spontanes Zwischenziel der nördlichste IKEA der Welt  - kurzerhand noch eine passende Matratze gekauft :)

 

Weiter ging es dann nach Rovaniemi. Vom IKEA waren es ja nur etwas über 130 km, für die dann aber doch gut drei Stunden gebraucht wurden. In Rovaniemi, genauer gesagt im Weihnachtsmanndorf angekommen fing gerade die "blaue Stunde" an. 

 

 

Leider konnte ich die geplante Übernachtungsstelle (Parkplatz mit Stromsäulen) aufgrund Baustelle nicht anfahren. So das Auto normal geparkt und auf geht's zum Weihnachtsmann.  Naja zumindest bis in den Vorraum (oder besser Verkaufsraum) bin ich gekommen :) 

 

Aber Postamt, Napapiiri und die vielen kleinen Geschäfte waren ja auch noch da. Und bei gerade mal 8 Minusgraden war es ein gemütlich, ausgiebiger Spaziergang.

 

 

Kurzentschlossen buchte ich dann gegenüber einen Übernachtungsplatz bei der BestPark Kette - es wurde ein Top Sauna Abend.


 Am nächsten Morgen, ok es war schon so 11 Uhr, ging es weiter zu einem Kleinen Highlight der Reise. Bereits im Sommer 2022 durfte ich, durch einen Zufall entdeckt, die "Arctic Sauna World" nahe Muunio kennenlernen. Klar das ich das auch im Winter erleben wollte. 


Mit knapp über 200 Tageskilometern ist es auch die kürzeste Tagesstrecke. Und die winterlichen Straßen sollte hier niemand unterschätzen ;) so kam ich dann gut 3,5 Stunden später an meinem heutigen Ziel an. Die Sauna-World war noch geschlossen aber einen Deal konnte ich bereits aushandeln = Sauna und Übernachtung waren gesichert! Den Preis dafür verrate ich nicht ;)

Diese Anlage, die zu Jerris Hotel gehört lässt sich tatsächlich nur schwer beschreiben - ich versuche es aber dennoch:      Einfach ein Wahnsinn :)

Und im Winter fast nicht zu toppen. Allein schon der Badegang nach der Sauna. Das Wasser wird durch zwei kleine Turbinen (Strömung) offen gehalten - ohne würde es umgehen zufrieren.  Wenn du hier wieder aus dem Wasser kommst ist es an der Luft schon fast wieder warm ;)

Jedem Saunafan ist sicherlich auch schon warm geworden - ich kann es nur empfehlen. Wenn ihr in der Nähe seid - schaut vorbei. Äh und nein ich kriege keine Provision 😁

Dieser Nachmittag war für sich ja bereits genial. Aber der Abend hatte dann noch ein paar Überraschungen im Gepäck. Gegen 21 Uhr trieb mich eine innere Unruhe auf den zugefrorenen See und ich musste auch nicht lange warten: Da war Sie - die Aurora Borealis, oder auch die Polarlichter 🥰🥰🥰. Und jetzt darf ich ja sagen, dass ich schon Polarlichter sehen durfte - aber es ist immer wieder, einfach nur wunderschön dieses Leuchten zu sehen. 

Und das es nicht das letzte Polarlicht sein sollte - ärgerte mich umso mehr, dass ich mein Stativ für die Spiegelreflex vergessen hatte. Alle Aufnahmen sind einfach nur mit dem Handy und einem "Selfistick" mit Stativfunktion entstanden. In der Galerie findet ihr mehr Bilder ;)

Und ich muss ehrlich sagen das ich schon deutlich angefixt bin diese Reise definitiv zu wiederholen - dann unter dem Motto: "Dem Leuchten auf der Spur"  aber das wird hoffentlich ein anderer Reisebericht :)

Glückselig entschlummerte ich in die dann dunkle Nacht.

Am frühen Morgen (Wecker stand auf 0630 h) bereitete ich die Abfahrt vor - heute stand einiges auf dem Programm. Zum einen wollte ich beiden Souvenir-Läden auf dem Weg nach Karesuando einen Besuch abstatten und in Schweden waren das Ice-Hotel und die noch vorhandene Altstadt in Kiruna geplant.  

Schön war am Vormittag, dass die Rentierfarm, die ich auch im Sommer 22 besucht hatte nun wieder mit Leben gefüllt war. Hier werden im Winter Rentier-Schlitten Fahrten angeboten.


Über die Landesgrenze ging es dann nach Schweden. Und hier dann weiter in Richtung "Süden" nach Kiruna. 

Kurz vor Kiruna kam dann der Abzweig zum Ice-Hotel. Die meisten Besucher reisen hier mit Reisebussen an und so war ein Parkplatz kein Problem. Dafür, dass ich in den "Hof" des Ice-Hotels durfte, brauchte ich glücklicherweise nichts zahlen. Ich fand allerdings die Ausstellung über Polarlichter in der "Galleria" fast interessanter. Die Bilder die dort ausgestellt sind - kann ich hier natürlich nicht zeigen. Aber die sind einfach der Hammer - wenn ihr euch das Ice-Hotel anschaut - besucht auch die Galeria.

Von hier aus ging es dann weiter nach Kiruna. 

Im Sommer 2020 war ich das letzte mal hier, und der alte Stadtkern wirkt heute sehr verlassen. Viele Läden sind in den letzten Jahren wohl an Ihre neuen Standorte umgezogen. Grund ist, dass Kiruna (nordsamisch auch Giron - Schneehuhn) ca. 5 km in Richtung Osten verlegt wird, damit das unter der Stadt liegende Erzvorkommen abgebaut werden kann. Dies soll bis 2033 abgeschlossen sein.

Den einzigen Laden den ich noch vorgefunden habe und noch offen hatte war der von Carl Wennberg. Aber auch hier wird Ende Februar das letzte Mal die Tür geschlossen 😢.

Für mich steht fest das Kiruna mind. im kommenden Sommer nochmal ein Ziel für mich sein wird.

Von der Altstadt ging es dann noch in den "neuen" Stadtkern um dann aber auch langsam in Richtung Lappesuando aufzubrechen. 

Mit einem Stellplatz genau zwischen Restaurant und Sauna wurde es wieder ein perfekter Abend.  


Am kommenden Tag überschritt ich dann auch schon wieder den Polarkreis bei Jokkmokk - aber heute nur für ein Foto. Eine Nacht wollte ich ja noch hier in Jokkmokk bleiben. 


Ich entschied mich hier für das Artic Camp Jokkmokk - ca. 2 km östlich der Stadt. Und es sollte sich lohnen. Nach einigen ausgiebigen Saunagängen wurde ich noch Reich mit Polarlicht 😍 belohnt. Vom Stellplatz aus waren es nur ein paar Meter bis zum zugefrorenen Fluß kleiner Luleälven - mit dieser freien Sicht natürlich ein WOW Effekt. 😍😍


Ich habe mich hier auch erstmalig in der Erstellung einer GIF Animation versucht        - >

Über eine Stunde waren wir (der Platznachbar war mit dabei) auf dem Eis, das Polarlicht wurde immer kleiner - So ging auch dieser Tag zu Ende.


Am kommenden Tag ging es weiter nach Süden. 

Einen kleinen Abstecher machte ich in Arvidsjaur, nicht nur zu tanken - auch die Lappstaden und die Kirche wollte ich mir anschauen.

Lappstaden ist eine einzigartige Samenstadt - die hier stehenden Koten (Gåhtie-Koten) sind im Original erhalten und standen im 17. Jahrhundert noch um die damals neu gebaute Kirche. Auch handelt es sich bei den gut 80 Koten nicht um ein Freilichtmuseum. Die Koten werden auch heute noch genutzt. Die erste Kirche in Arvidsjaur wird 1606 erwähnt. Drei weitere Kirchen sollten folgen. Dadurch sollten die Samen zum Christentum bekehrt werden und mit Hilfe der kirchlichen Organisation konnte auch der schwedische Staat seinen Zugriff auf das Gebiet der Samen erweitern. Die Kirchplätze dienten auch als vom Staat beaufsichtigte Märkte; hier wurden Gerichtsverhandlungen abgehalten und Steuern eingetrieben. 

Nach diesem geschichtlichen Ausflug ging es weiter - ArcticGlas war das nächste Ziel. Nachdem ich hier Ersatz für das kaputte "Genießerglas" gefunden hatte folgte der für heute letzte Streckenabschnitt. 

In Blattnicksele reichte ein kurzer Blick und die Freude war groß - die Ice-Road war offen - also führte mich mein Weg nun über den zugefrorenen Vindelälven. Auf der anderen Seite angekommen, waren es noch ca. 6,5km - dann war das südlichste Ziel in Schweden erreicht = Sandsjogarden AB. Nachdem nur die Plätze am Strand geräumt waren, "leider" einen Seeplatz ausgewählt :)

Nachdem ich auch gleich schon den Saunaschlüssel mitgenommen hatte - diese langsam angeheizt.  Nach dem Abendessen hatte Sie dann auch Betriebstemperatur.  Auch für diesen Abend wurde wieder ein guter kp-Wert vorhergesagt. Und so dauerte es nicht lange und ich stand wieder draußen und war voller Freude 🥰:






Eigentlich fing es nur ganz leicht an und war dann für gut 1,5 Stunden wieder weg. Aber dann kam das Leuchten doch nochmal und so wunderschön.  Ein anderer Gast stand die ganze Zeit draußen auf dem Eis, zwar dick eingemummelt aber nach gut 3 Stunden dann doch ziemlich durchfroren - also kurzerhand in die Sauna eingeladen - somit die Gute Tat für heute ;)

Der nächste Tag war leider wirklich so bewölkt das definitiv nicht mit Polarlicht zu rechnen war. Dennoch wurde es ein schöner Sauna Nachmittag / Abend.

Nun ging es dann leider auch schon wieder in Richtung Rückweg. Neben einem Besuch im Dollarstore in Arvidsjaur, ging es grob Richtung Älvsbyn. Höhe Visttrask (ca. 12km vor Älvsbyn) aber dann nach links abgebogen. Den Pite Älv erreiche ich dann in Vidsel, hier noch ein kleines Stück und ich war wieder am Storeforsen Naturreservat. Auch im Winter einen Abstecher wert 🥰.





Mit schönen Eindrücken geht es aber dann auch weiter, an Luleå vorbei und durch Kalix hindurch, direkt zum letzten Übernachtungsort in Schweden - Sangis. Und wie soll es anders sein - die Sauna wartete schon.


Der kommende Tag führte mich wieder nach Haparanda - diesmal aber nicht zum Ikea - nein ich wollte hier der Kette "Gottebiten" einen kurzen Besuch abstatten. Letztes Jahr im Sommer war ich ja schon in diesem Süßigkeiten-Flugzeug - und da wollte ich mal schauen was in einem großen Laden so alles angeboten wird. In meinem Reisetagebuch "Polarsteps" erfolgte anschließend auch gleich die Notiz: "Läden mit der Beschriftung Gottebiten nicht mehr besuchen!" ;)

Einfach nur "Wahnsinn" - die Kassiererin hat mich ganz komisch angschaut, dass ich nur 4 kleine Tüten Salzlakritz hatte 🤪.

Von hier aus ging es dann wieder über die Landesgrenze zurück nach Finnland und hier hieß mein nächstes Ziel "Ranua Arctic Wildlife Park". Hatte mir erst noch überlegt, ob ich ihn wirklich besuche, aber es hat sich gelohnt. Wenn auch die Eisbären sich in ihre Höhle verp...t haben. Die anderen Arten waren nice, wenn auch nicht in Freiheit (aber das will ich hier nicht thematisieren😊). Die 3 km Rundweg fangen bei den gefiederten Freuden an und bis auf eine Eulenart konnten auch alle in den großen Außen-Volieren gesichtet werden. Die Eisbären hatten leider in ihrer Höhle vor der Kälte Schutz gesucht und die Braunbären waren im Winterschlaf. Aber die Grauwölfe, Vielfraße, Elche, Rentiere und weitere Paarhufer, sowie die Moschussochsen und die Arctic Füchse waren der Besuch in jedem Fall wert. Vll. nochmal ein Ziel im Sommer.

Nach einem kleinen Imbiss ging es zur heutigen letzten Etappe. Diese wurde durch einen aufgezogenen Schneesturm tatsächlich noch zu einer kleinen Bewährungsprobe. Aber nach ca. 4 Stunden Fahrt erreichte ich bei 8 Grad unter Null und immer noch guten Schneefall den vorletzten Übernachtungsplatz in Paltamo  - wieder ein Platz von BestPark.  Und so wurde, noch bevor der Stromanschluss fertig war - die Sauna vorbereitet 😊.

Die Nacht hatte weitere knapp 10 cm Schnee gebracht und ich hatte wirklich Sorge, ob das Tor problemlos aufgeht. 

Heute lag mit knapp 550 km die längste Fahrstrecke vor mir, was mich aber nicht von dem einen oder anderen Shoppingstop abhielt.

 Bereits im Dunkeln dann in Akaa bei BestPark angekommen und - na klar die Sauna aufgeheizt. Nach einem schnellen Süppchen konnte der letzte Abend noch ein wenig genossen werden.


Nun ist er da! Der letzte Tag 😒 Aber ein Highlight stand heute noch auf dem Programm - im Internet war ich auf die Holy Cross Church  in Hattula aufmerksam geworden. Es ist die älteste Kirche in der Provinz Tavastia und stammt aus der Zeit von 1472-1490. Das Besondere hier ist zu einem, dass sie komplett aus Ziegeln gebaut wurde und zum anderen, dass in ihr viele Kalkmalereien und Holzschnitzereien enthalten sind. Leider ist sie über die Winterzeit geschlossen - somit möchte ich hier im Sommer nochmal herkommen.


Ja, und nun, ging es weiter nach Helsinki zum Hafen. Die Fähre wartet bekanntlich nicht . 

Auch dieser CheckIn verlief ohne Problem - nein Halt. Ich bin tatsächlich das allererste Mal vom Zoll angesprochen worden - inkl. Blick in das Fahrzeugheck - aber alles I.O. 

Und wie sollte es anders sein - kaum auf der Fähre - Plünnen ab in die Kabine und schwubs in die Sauna 🤣

Die Rückfahrt war wieder genauso entspannt. Nur Schade 😢 das sich hier die beiden Fotomodels von der Brandenburger Reisegruppe nicht mehr gemeldet haben (Simone und Simona -  noch sind die Bilder nicht gelöscht)


Nach elf Reisetagen und je zwei An- und Abreisetagen war dieser Urlaub mal wieder viel zu schnell vorbei. Aber was soll es, ich hatte wieder eine super Zeit mit sehr schönen Erinnerungen. 

Aber eines steht fest: diese Reise wird wiederholt - und dann mit Stativ 😊


Pidä hauskaa


Und wie hatte ich erst einer Freundin geschrieben: Meinen Weg habe ich mir bereits gezeichnet, jetzt muss ich ihn mit Farbe füllen.


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Bildergalerie Februar 2023