Schweden-Sommer 2022

Es ist fast schon der Juli vorbei - das Gespann steht zur Abfahrt bereit. Es geht endlich wieder los :)
Mit einem Zwischenstopp nahe dem Fährhafen Travemünde begann mein diesjähriger Sommerurlaub. Ein paar Stunden später ging es dann auf die Nachtfähre, so dass ich dann am Folgetag in Malmö war.

Dieses Jahr wollte ich Anfangs noch ein wenig im Süden von Schweden bleiben und so ging es nach einem Halt bei der Fa. Engelsons weiter an die Schwedisch-Norwegische Grenze nahe Högen. Mein heutiges Ziel, dem Älgafallet nahe der Elgåfossen, wurde am frühen Abend erreicht und glücklicherweise war der kleine Parkplatz oberhalb noch frei. 

> Unterhalb des Wasserfalls, liegt an der R165 / 220 auf Norwegischer Seite ein kleiner Rastplatz, hier kommt man über den Bohusleden auch zum Wasserfall <


Am nächsten Tag geht es dann weiter mit Ziel Sölje. 

Kurz vor Ed befindet sich eine der alten Grenzsicherungsanlagen auf der linken Seite. Diese schwedische Anlage diente 1943 dazu, die Deutschen Truppen daran zu hindern über Norwegen bis nach Göteborg zu gelangen. Beachtlich ist, wie sich die Anlage in den vorhandenen Fels einpasst. 

Nach einer kleinen Besichtigungstour, ging es aber auch wieder weiter. 

Auf dem weiteren Weg kam ich auch durch die Kleinstadt Årjäng, da hier in der Nähe auch die "Nordmarkens Destilleri AB" liegt, mal einen kleine Routenänderung vorgenommen.

Leider war die Destillerie heute geschlossen - Schade. Also weiter nach Sölje. 

Am Nachmittag dann auch das zweite Etappenziel erreicht - hier bleibe ich nun 3 Nächte - inkl. Sauna jeden Abend ;)

Und es war wieder eine supertolle Zeit. Inklusive ein paar kleinere Wanderungen.

Empfehlenswert ist auch, dass kleine Gräberfeld aus der Eisenzeit. Von Glava kommend, liegt es mittig zwischen Vissle und Söjle. Das Parkplatzschild trägt noch ein Hinweis mit "R Gravrösen". Von dem Parkplatz startet ein kleiner Rundwanderweg, auf dem man an zwei kleinen Steinbrüchen und 5 Steinsetzungen vorbeikommt. > Steinsetzungen gehören zu den häufigsten Grabformen der jüngeren Eisenzeit und liegen meist in einem Gräberfeld gesammelt. Die Toten wurden oft auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Zusammen mit den verbrannten Gebeinen wurden oft Lehmkrüge und einfache persönliche Gebrauchsgegenstände wie Wetzsteine, Kämme und Messer gefunden. <  

Nach drei schönen Tagen ging es am letzten Tag im Juli 2022 dann auch wieder weiter. Mein Weg führt mich heute auf den Naturcampingplatz Mörkret. Von hier wollte ich am nächsten Tag zum einen den Njupeskär Wasserfall, aber auch den "Old Tjikko" (dies ist der älteste lebende individuelle Klonbaum der Welt - 9.550 Jahre) erwandern. Glücklicherweise war ich noch am Nachmittag oben im Naturum und habe mir Kartenmaterial besorgt. Leider fing es dann in der Nacht zum Regnen an. So beschloss ich am nächsten Tag weiterzufahren. 

Erster Halt auf der heutigen Fahrt war der Rändåfallet. Ein schöner Wasserfall der über mehrere Kaskaden den Fels hinabfällt. Der Regen hatte hier oben schon wieder nachgelassen - also los. Vom Parkplatz aus läuft man noch ca. 1,5 km einen Waldpfad und gelangt dann zu den unteren Treppen und kurze Zeit später auch zu einer kleinen Wander- und Schutzhütte. Ab hier geht es dann doch ziemlich steil über die Felsen nach oben, teilweise nicht immer klar wo sich jetzt gerade der Weg befindet. Aber es lohnt sich. An wärmeren Tagen wären auch die ein oder andere Badestelle bestimmt gut besucht.


Von hier aus ging es dann mit einem kleinen Abstecher über das Freilichtmuseum in Hede, weiter in Richtung Messlingen. Kurz vor Messlingen war der nächste Zwischenstopp geplant. Unweit der Schotterstraße liegt die Felszeichnung "Hällmålning bei Ruvallen". Zum Parkplatz Ruvallen führt ein Mautpflichtiger Weg (50 SEK), von dort sind es ca. 2,5 km Fußmarsch. An der Felsmalerei (Link zu einem YouTube Video) angelangt - überwältigt u.a. auch eine schöne Weitsicht. Die Malerei zeigt Rentiere, Elche, Menschen und Bären und dürfte zw. 4.000 und 5.000 Jahre alt sein. >Felszeichnungen und Felsmalereien sind gesetzlich geschützte antike Überreste. Es sind zarte und zerbrechliche Bilder, die uns unsere Vorfahren hinterlassen haben. Vermeiden Sie das Gehen auf den Felsvorsprüngen und berühren Sie nicht die Felsoberflächen, auf denen sich die Felsmalereien befinden, damit auch zukünftige Generationen die Bilder genießen können.<

Leider war der Tag bereits so weit fortgeschritten, das ich den Rückweg antreten musste. "Evagraven" und "Fiskegraven" verschiebe ich damit auf einen anderen Besuch.

Von hier aus war es aber nur noch ein kurzes Stück, zu meinem nächsten Übernachtungsplatz = die Flatruet ;)

Seit dem letzten Jahreswechsel ist die Idee gereift, hier oben eine Nacht zu verbringen. Und ich konnte das Gespann fast an dem gleichen Platz abstellen, wo der Bus bereits im Winter stand. >Mit 975m ü.d.M. ist die Flatruet zum einen Schwedens höchst gelegene öffentliche Passstraße und zugleich auch der Name dieser beeindruckenden Hochebene. Die Straße wurde 1938 erbaut und verbindet seitdem Funäsdalen und Ljungdalen. Im Winter ist die Straße über das Hochplateau in der Nacht zw. 22 und 06 Uhr gesperrt. Auch bei schlechtem Wetter kann sie gesperrt sein.<


Die Nacht war extrem windig, sodass ich sogar das Hubdach eingefahren habe. Der Morgen allerdings belohnte für die eher unruhige Nacht - Strahlender Sonnenschein und mit einem ersten Blick nach draußen sah man auch das ein oder andere Rentier. Mit einem Kaffee in der Hand konnte ich so dann auch gemütlich in den neuen Tag starten.


Weiter geht es, heute wollte ich zwei Wasserfälle anschauen - beide sind südlich des Storsjön zu finden. 

Der erste (kleinere) Wasserfall war der "Hällbäcken". Leider wurde der Zugang durch die Kommune gesperrt. Aber ab Ende des Bachlaufes konnte man gerade so den kleinen Wasserfall noch sehen. Die Sperrung wird seine Gründe haben und so bin ich dann auch weiter zum zweiten, dem "Kvarnbäcksfallet". 

Ein Wanderweg führt direkt von dem kleinen Parkplatz (2-3 PKW) zu dem Wasserfall. Auf dem Schild stehen "600m" - das mit den Entfernungen in Schweden muss ich mir wohl nochmal erklären lassen :) - bis zum Hauptfall sind es ca. 1,1 km und ca. 200 Höhenmeter - Aber Geschafft ;)  und allein der Ausblick lohnt sich. Die Bilder vom Ausblick findet ihr weiter unten in der Galerie.


Von hier aus ging es dann noch ein kleines Stück weiter zu meinen Freunden vom Galå Fjällgård

Hier bleibe ich auch für die nächsten zwei Nächte.

Auch vor Ort befanden sich Freunde aus dem Rosenheimer Raum - klar, dass die Abende in der Grillhütte verbracht wurden. Mit der Eisenpfanne dann auch schön Bratkartoffeln fertig gemacht - lecker ;)


Aber, am zweiten Tag zog es mich dann auch schon wieder weiter.


Mein nächstes Ziel waren die Felsritzungen bei Gärde. Dies liegt nordwestlich von Östersund in der Krokom Kommun. Nach ca. 3,5 Stunden Fahrt war das erste Ziel erreicht, die Felsritzungen befinden sich südlich von Gärde im und am Fluss Gärdesån. Bei wärmeren Temperaturen sicherlich auch ein schöner Badeplatz. Beachtlich ist an diesen Felsritzungen, dass es sich um die drei größten in Stein geritzte Elchfiguren handelt.

> Auch in Jämtland waren die ersten Menschen als Fischer und Jäger unterwegs. An Ihren Wohnplätzen, entlang der Flüsse und Seen, hat man Werkzeuge aus Stein gefunden. Auch befinden sich dort immer wieder "Felsenzeichnungen", diese weisen meist eine Ähnlichkeit zu Zeichnungen in Norwegen, Nordrussland und Sibirien auf. Ca. 150 km östlich von hier befindet sich Näsåker, hier hat man unzählige Fundstätten aus dieser Epoche gefunden - und findet immer wieder auch noch neue. Auch die nähergelegenen Ritzungen von Glössa zeigen beeindruckende Bilder<


Und weiter geht es - ich wollte mir noch eine alte Bergbaugrube anschauen.  

> Die Bergkristalle in der Mine Olden sind mindestens 400 Millionen Jahre alt. Während des Zweiten Weltkriegs 1942-1945 wurde Bergkristall in der Mine abgebaut, die in der optischen und Telekommunikationsindustrie verwendet wurde. Die jährliche Produktion von rohem Bergkristall in der Mine betrug damals durchschnittlich 2,5 Tonnen. Heute wird hier nur noch als Freizeitbeschäftigung der Bergkristall "abgebaut". < 

Ein cooles Reiseziel - auch mit Kindern, vergessen Sie aber nicht das benötigte Werkzeug. Leider ohne gefundenen Bergkristall geht es weiter zum Källarforsen.


Der Fluss Ansättån hat hier auf knapp einem Kilometer drei schöne Wasserfälle - den Hauptfall "Källarforsen"; ca. 400m Flussaufwärts den kleineren "Broforsen" und ca. 300m weiter Flußabwärts den "Storforsen". Der Källarforsen ist Wunderschön und mit Holzwegen gut erschlossen. Zum Storforsen (Bild rechts) muss man ein wenig klettern und auch dieser ist Beeindruckend. Wer dünne Schieferplättchen sucht wird hier fündig.


Nach einer sehr ruhigen Nacht ging es am nächsten Tag weiter.  Heute waren Ausnahmslos Wasserfälle auf der Agenda :), Los ging es nach ein paar Kilometern bereits mit dem Hasslingsåfallet nahe Hotagen. Bei normalem Wasserstand kann man sogar so dicht ran, dass es für eine schöne Dusche reicht. Von hier aus ging es, an der ehemaligen Verteidigungsanlage Klintaberg vorbei, weiter Richtung Riksgrense.  Kurz vor der Grenze zu Norwegen am Ort Valsjöbua liegen die Wasserfälle Gunnarvassåa und Rengsfallet.

Zum heutigen Ziel Hällingsåfallet nahm ich die Abkürzung über Norwegen und konnte so noch 5 weiter kleine Wasserfälle begutachten. Ein sehr Wasserreicher Tag :)

Am Hässlingsåfallet angekommen, war es dann doch schon ca. 20 Uhr, so dass ich entschied die Nacht hier zu bleiben. Neben einem geschützten Lagerfeuer inkl. gegrillten Würstchen, gelang mir so auch das ein oder andere schöne Bild des Wasserfalls in Abendstimmung.

Und der Abend klang gemütlich mit Lagerfeuer und einem blondem Hellen aus.


Heute wurde nach ein paar Stunden Fahrt konnte ich nahe Dorotea wieder einmal die "Grenze" zu Lappland erreichen und am Ortsende von Vilhelmina auch schon mit Kolgårdens Stugby & Camping das heutige Übernachtungsziel erreicht.  Die Platzeigene Sauna wurde natürlich sehr genau unter die Lupe genommen. 

Vor mir lagen heute nur knapp 300 km, also nicht lange überlegt und das Frühstück zu "Bergmans" verlegt. Von hier aus ging es dann die E45 weiter Richtung Norden.  Kurz vor dem Resort Sandsjögården noch bei einem Loppis vorbeigeschaut und dieses wunderschöne Vehicle bestaunt. Anschließend am Resort Sandsjögården einen kurzen Halt gemacht und Hej! gesagt.


Weiter ging es dann nach Sorsele - hier einen Halt eingelegt beim Inlandsbanemuseet. Auch hatte ich das Glück, dass gerade die zwei Schienenbusse sich hier begegneten (zumindest noch aus dem Auto so gesehen - Fotobereit dann nur noch der Schienenbus Richtung Norden dagewesen). Das Museum wird von dem Cafe Hook&Cup betrieben und ist einen Besuch auf jeden Fall wert. 

Und das Thema Inlandsbanan wird heute noch nicht geschlossen :)

Mit einem frischen Kaffee ging es auf die nächste Etappe - weiter bis kurz vor Arvidsjaur. Ca. 2 km vor dem Kreisverkehr bei Lappstaden geht eine kleine Straße links weg - hier dem Hinweisschild Arctic Glas AB einfach mal folgen. Wer etwas Schönes als Mitbringsel braucht oder auch selber ein nettes Andenken haben möchte ist hier perfekt aufgehoben. Neben den herrlichen in Handarbeit entstandenen Glas "Kunstwerken" gibt es neben Schmuck auch weitere typisch skandinavische Souvenirs. Bei der Fika (Schwedisch für Kaffee mit Keks) wurde mir noch eine Sehenswürdigkeit empfohlen - die Grodkällan. Keine Frage da bin ich natürlich noch vorbeigefahren - und es hat sich zu 100% gelohnt. So etwas sieht man wirklich nicht alle Tage.

> Grodkällan oder Tsuobbuojája, wie es auf Samisch genannt wird, ist eine große kalte Quelle (15 m Durchmesser, mindestens 3 m tief), die sich mitten in Slengmyran in der Nähe des Dorfes Lomträsk befindet. Die kalte Quelle ist eine sogenannte artesische oder kochende Quelle, wo das Wasser einen sehr hohen Druck hat und man durch das klare Wasser sehen kann, wie es von unten sprudelt, wo es eindringt. Das Auffälligste an der Quelle ist jedoch die eigentümliche türkise Farbe, die sich stark vom umgebenden Sumpf abhebt. Die Farbe kann unter anderem auf schwimmende Tonpartikel zurückzuführen sein, die das grüne und blaue Licht im Wasser reflektieren, aber auch hellgrüne Fadenalgen können zur türkisen Farbe beitragen. <

Weiter geht es nach Moskosel, hier befindet sich nicht nur die Geburtsstätte der Tentipi Zelte; sondern auch einer der letzten Bahnhöfe der Inlandseisenbahn an dem noch alte Formsignale vorhanden sind. Das Museum im Bahnhof war leider geschlossen. 

Noch ein kurzes Stück und mein heutiger Rastplatz ist erreicht.


Am nächsten Morgen war mal Ausschlafen angesagt - der Zug kommt ja erst um 11.04 Uhr.  Ich hatte in der Nähe der Bahnbrücke über den Piteälv genächtigt und wollte heute dann den südwärts fahrenden Zug beim Überqueren der Brücke knipsen. 

Mit ein wenig Verspätung hatte ich dann auch Glück und es entstanden einige schöne Bilder. Irgendwie werde ich die auch noch den Mitarbeitern zukommen lassen.

Wieder zurück auf der E45 ging es dann ca. 1,5 Stunden dann über den nördlichen Polarkreis - diesmal auch mit Besuch des Café!

Nach einem weiteren kurzen Halt in Jokkmokk ging es direkt zum heutigen Nächtigungsplatz am Luleälv. Kurz nach dem Ligga Kraftwerk geht es links runter - hier wurde eine schöne Fläche für Reisende hergerichtet.

Der Abend war dann auch sehr nett, die Nachbarn brauchten Feuerholz und ich lieh ihnen kurzerhand Säge und Axt. Als Dank gabs dann eine Kostprobe aus dem Potjie (auch Hexenkessel oder Hot Pot), der Eintopf war richtig lecker. 

Am kommenden Morgen ging es früh los. Am Abend kam noch die Überlegung, heute einen Abstecher zum Stora Sjöfallets Nationalpark zu unternehmen. Also kurz nach Porjus links weg. Der Abstecher hat sich grundsätzlich gelohnt, allein schon wegen dem Naturum und der Besichtigung der noch übrigen Stromschnellen (früher ein großer Wasserfall). Aber das nächste mal werde ich den Eriba eher vorher noch parken - die Straße war fürs Gespann sehr Anstrengend. 

Aber wie heißt es so schön - Nachher ist man immer schlauer :)

Nachdem die knapp 100 km wieder zurück gefahren waren, ging es weiter zum Kalixälven. Hier befindet sich direkt neben dem Rastplatz an der alten Brücke auch die "Lappeasuando Logde". Neben einem kleinen Restaurant und einer Zimmervermietung befinden sich auch ein paar sehr einfache Stellplätze auf dem Gelände. Klar hätte ich auch das Gespann auf dem Parkplatz abstellen können - aber ich wollte hier auch die Sauna ausprobieren. Und es ist Lohnenswert. Aber auch das Essen im Restaurant ist sein Geld wert - war echt lecker und ein Smalltalk ist inklusive.


Am kommenden Tag ging es eigentlich mit nur einem Zwischenstop (Einkaufen!) direkt nach Karesuando. Die Rauchsauna wurde schon per Mail reserviert und was will man mehr. Immer wieder schön hier zu sein. 


Heute verlasse ich Schweden für ein paar Tage und schaue mal was Finnland so zu bieten hat. Eigentliches Ziel wäre heute der Wasserfall Äkäslinkka.  

> Wer die Naturschönheit "Wasserfall" mag, für den dürfte der Link zu der Webseite Suomen Vesiputoukset interessant sein <

Auf dem Weg dorthin war bereits der erste Halt direkt nach der Grenze im Souvenir-Shop und in Kuttanen war auch das Rentiergehege geplant. Leider erschien mir dies aber ziemlich verwaist. Also weiter Richtung Muonio.





In Kürze gibt es hier noch mehr zu lesen ;)





Hier noch ein paar Bilder von meinem Sommerurlaub 2022: