Urlaubstagebuch 2013 

 

FFB, Samstag Früh, da war doch was.... achja Urlaub. Und des Auto steht auch schon bereit. Der Rest ist schnell verladen und schon kann der Wohnwagen geholt werden :)

Nochmal kurz Reifendruck checken und es geht auf die Bahn (Autobahn!).  

 

noch vor Hannover

Nach einem Tankstop, mehreren kleinen Rastpausen, 10 Stunden und 815 km (und sehr vielen Eriba Touring's)  ist ein kleiner Autohof nördlich von Hamburg erreicht. Leider war es schon zu spät, sonst wäre doch noch der erste Campingplatz das Ziel gewesen.

 

HH-Skyline von der BAB 7

Aber die "Skyline" von Hamburg und ein FREIER  

 

Elbtunnel entschädigt :). So im Abendlicht ist des scho a Schau.   

 

Aber der Autohof war auch recht nett. Und mit einem lauten Surren (Kühlaggregate der LKW) und herrlichem Sonnenschein aufzuwachen hat ja auch was :o

 

Nach einem kleinen Frühstück ging es dann die letzten 100 km anpacken. Und wieder einen superschönen Campingplatz entdeckt.  

 

 

Der CP Haithabu liegt direkt an der Schlei südlich vom Schleswig. Ein kleiner Naturbelassener Campingplatz mit dem gewissen Mehrwert..

Nachdem der Wowa einen Stellplatz hatte und der Sonnenschutz aufgebaut war musste das erste "kleinste Fass der Welt" dran glauben.

Zwei oder drei Stunden später musste natürlich noch die nähere Umgebung erkundet werden - und wie soll es anders sein - mit dem Kajak :)

Ob hier damals auch die Wikingerschiffe durchmussten ist bis heute unklar.   

 

Das Wikinger Museum Haithabu gehört zu den bedeutendsten archäologischen Museen Deutschlands. Haithabu liegt vor den Toren der Stadt Schleswig. In der Wikingerzeit, vom 9. bis 11. Jahrhundert, war die frühmittelalterliche Stadt eines der bedeutendsten Handelszentren Nordeuropas. Hier kreuzten sich die wichtigsten Fernhandelswege und führten Menschen und Waren aus aller Welt zusammen. Zum Schutze der Stadt wurde ein befestigter Halbkreiswall errichtet. An diesen schließt im Westen das Verteidigungssystem des Danewerks an. Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert haben Archäologen in dem weitläufigen Areal der einstigen Hafensiedlung und den Gräberfeldern viele bedeutenden Funde zutage gefördert, die von der einstigen Blüte dieses südlichsten Siedlungsplatzes der Wikinger zeugen.

Ihr seht: Ein Besuch lohnt sich :)  

Kirche von Schleswig

Neben dem Besuch im Wikingermuseum ging es heute nochmal auf die Schlei – angefangen von einer Umrundung der unter Naturschutz stehenden Vogelinsel, ging es weiter am Hafen von Schleswig vorbei und weil es so schee war noch weiter bis zum Ostende von Fahrdorf. Hier kehrt marsch und gegen die Wellen wieder Richtung Campingplatz paddeln. Eine herrliche Tour von doch gesamt 10,8 km.

Nun den letzten Abend in good old Germany genießen und morgen geht es weiter nach Norden

 

 

 

Nach 5 Std. Fahrt – endlich! Bunken Strand Camping ist erreicht. In dieser wunderschönen Gegend werde ich nun die nächsten 10 Tage verbringen. Geplant sind unter anderem die Uggerby A, Voer A und evtl. noch mehr Flüsslein paddeln. Ob ich noch mal nach Greenen fahre … die Massen an Touristen sind doch ganz schön anstrengend (ups – bin ja auch Tourist :/ ).  Aber da ist ja noch die größte Wanderdüne Dänemarks – werde wohl mal rüber schauen. Und auch mit dem Radl gibt es hier viel zu entdecken.

Jetzt wird aber erst mal der Abend genossen – Es ist 22.45 und es ist immer noch hell :) irgendwann schaff ich es zum „Midsommer“ hier zu sein.

 

Auch Tag 2 in Bunken war einfach super - mal nichtstun :) Aber nachdem das Wetter so schön war hab ich dann doch mal die Kamera rausgeholt und einen kleinen Rundgang gemacht.  

 

Naja und so ganz untätig kann ich auch nicht - also mal zwei Leinen gespannt und nach 1 Stunde war es dann fertig das "Spinnennetz" für das Zeltlager. Den Kids wird's bestimmt gefallen - die Kids hier haben es sofort in Beschlag genommen.

 

Heute stand die Uggerby A mit "Nordseekuss" auf dem Plan.

In Uggerby durfte ich das Auto stehen lassen (sehr nette Leute vom Kanuverleih), also mit dem Radl zurück nach Mosjberg - hier hatte ich ja das Boot mit Zubehör zurückgelassen. Die Strecke radelt sich in gemütlichen 35 min. Noch schnell das Radl sichern und es kann losgehen.

Fischtreppe Bindslev

Die Strecke ab Mosjberg windet sich in zahlreichen Wiesenwindungen, erst kurz vor Bindslev treffe ich auf weitere Paddler. Nach einer kleinen Hilfeleistung am E-Werk; ein Kind der Paddler Gruppe hatte sich im Gebüsch einen Angelhaken in die Wange gezogen - war schnell beseitigt und sind dann auch weitergepaddelt, kann es auch für mich weitergehen.

Nach Bindslev ist die Uggerby A nicht mehr ganz so windungsreich, aber Naturmassig nicht weniger schön. Und man stelle sich vor - hier im flachen Norden des Königreiches hat es sogar zwei "Schallstrecken"! Auf dem Schild stand banal: "Achtung Steinig - Kanuten Abstand halten..." 

Ist zwar nicht mit dem Gumpenrieder Schwall zu vergleichen – aber hat Spaß gemacht.  

 

Die zweite war mehr eine Strömungszunge aber das Kanu hinter mir wäre fast gekentert.

Erstes Ziel war Uggerby  - hier kurz eine Pause mit Stärkung in flüssiger Form und es konnte weiter Richtung Nordsee gehen. 

 

Die Nordsee

Nach ca. 1 Stunde war sie dann auch endlich vor mir :o  und die Brandung war relativ gering - also weiter zum "Nordseekuss", vorbei an den abgestellten Leihkanus - rein in die gerade mal 1,5 m breite Mündungsrinne. Und dann war ich (im Kajak) auf der Nordsee - rein in die Wellen - WOW was für ein Genuss! Da ich aber nicht über die See zurück zum Campingplatz wollte, hieß es nach einiger Zeit: umdrehen und ab in den Fluss.

Noch eine kleine Pause am Strand und anschließend gegen eine minimale Strömung wieder zurück nach Uggerby. 

Ein superkalfragischexpligatorisch guter Tag

 

Der kommende Tag war recht entspannt am Strand - muss ja auch mal sein :)

 

Am Samstag ging es dann ins 65 km entfernte Voerså. Hier galt es die Voerså zu paddeln. Die Einsatzstelle war schnell gefunden - bei der Straßenbrücke der N180 nahe Dybvad. Hier also wieder das Kajak abladen und mit dem Auto weiter nach Voersa. hier durfte ich beim Ortsansässigen Kanuverleiher das Auto abstellen und schon ging es mit dem Drahtesel zurück zum Einstieg. Nach ca. 30 min war die Strecke bewältigt und es konnte auf das Wiesenflüsslein gehen.  

Anfangs fließt die VoersA durch Wiesen und Weiden  - das Ufer ist so hoch das selbst ein Aufstehen nichts bringen würde. Erst nach Praestbro wird die Voersa etwas breiter und hier und da sieht man auch übers Ufer. Richtig malerisch wird es dann ca. 8 km vor Voersa. Erstens kommen hier ein paar lustige Stellen und man taucht in einen Wald (wie aus anderer Zeit) ein. Die Bilder in der Galerie sagen mehr als tausend Worte.

 

Fazit zur VoersA: ein lascher Anfang, aber zum Ende hin wird man belohnt. 

 

Nach einem weiteren Tag am Strand und kleinerer Bastlereien am Wohnwagen, wollte ich heute eigentlich zur versandeten Kirche südlich von Skagen. aber irgendwie zog es mich dann doch zur Räbjerg Mile (eine riesige Wanderdüne ca. 4 km vom Campingplatz entfernt). Also ging es auf Schusters Rappen bei 7 Bft. mit der Kamera bewaffnet zur Räbjerg Mile. Durch Kiefernwälder, an kleinen (teils künstlich, angelegten) Seen immer weiter Richtung Westen. Hmm, Irgendwann schaut alles gleich aus - so wurde aus dem geplanten hinweg von 4,2 km ganz schnell mal 7 km. Aber diese Wege sind aber auch schön zu laufen :)

Endlich nach geschätzer Ewigkeit (eine Uhr trage ich seit 1,5 wochen nicht mehr), kann ich sie erblicken, wie sie sich majestetisch von der Umgebung emporhebt.  

Die Wanderdüne besteht aus ca. 4 Mio. m3 Sand und ihr höchster Punkt liegt 40m über dem Meeresspiegel. Da die Düne sich pro Jahr mehr als 15m in Richtung Osten bewegt, wird sie aller wahrscheinlichkeit im Jahr 2230 das Kattegat erreichen. Gut - das werde ich wohl sicher nicht mehr erleben.

Der Ausblick von Oben ist gewaltig - Die Nord- und Ostsee zum Greifen nahen. Und bei dem Wind kommst dir vor wie wenn du von Schleifpapier geschlagen wirst - naja ich betrachte das mal als eine Art Pielling. 

Der Rückweg führte mich dann auf ausgebauten Radlwegen zurück, nicht ohne einen Abstecher am Tudsehav (einem der künstlich angelegten Seen) zu machen. Von hier aus weiter kam ich an alten Bunkeranlagen vorbei - diese stammen von der "Sperrbatterie Aalbaek Bucht" aus dem 2. Weltkrieg. 100te deutsche Soldaten waren hier stationiert. Es ist schon erstaunlich was nach über 65 Jahren noch steht und was sich die Natur bereits zurück erobert hat.

Es scheint aber mal eine ziemlich mächtige Anlage gewesen zu sein. Einen Teil hatte ich ja letztes Jahr in Grenen (Skagen) bereits gesehen.

Nach gefühlten 25 km (waren aber nur 14,6) war das Abendbrot (Kartoffeln mit Quark) wohl verdient.  

 

Den vorletzten Tag in Bunken schön am Strand verbracht - 24 °C Sonne aber relativ windig  

 

Nun wäre eigentlich der letzte Tag in Bunken angebrochen, aber bei dem schönen Wetter habe ich kurzerhand um einen Tag verlängert. So konnte ich heute gemütlich Richtung Skagen radlen und endlich den tilsandede Kirke anschauen.  

den tilsandede Kirke

Die Kirche war zu früherer Zeit die Hauptkirche von "Skagen" (damals noch Versterby, Höjen und dem Gutshof Lundholm) und geht auf die Zeit um 1397 zurück und war dem Heiligen St. Laurentius geweiht. Im auslaufenden 18. Jahrhundert konnte die Kirche nicht länger vor dem Flugsand geschützt werden - so erteilte 1795 der König Christian VII die Erlaubnis die Kirche stillzulegen. Das Kirchenschiff wurde abgetragen - der Kirchturm aber, sollte als Seezeichen (weiß gekalkt) stehen bleiben.

Heute zählt Sie zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Nordjütland. Auf der Illustration in der Galerie (s.u.) ist die Umgebung zw. 1600 und 1700 zu sehen. Auch das erste Leuchtfeuer ist hierauf zu erkennen (s. Urlaubstagebuch 2012). dies sog. Wippfeuer wurde 1560 errichtet und ca. Mitte des 18 Jhd. durch den "weißen Turm" (Ded Hvide Fry) ersetzt. das heute zu sehende Wippfeuer ist eine Nachbildung.

 

So, nun aber genug des geschichtlichen Ausfluges. Die Dünenlandschaft ist es unter anderem, die mich letztes Jahr so verzaubert hat und dazu führte, heuer gleich 11 Tage hier oben Urlaub zu machen.  

Und JA, man muss es schon selbst gesehen haben, um von dieser wunderschönen Landschaft Fasziniert zu sein.

 

Nachdem der norwegische Wetterbericht für meinen Letzten (jetzt aber wirklich) Tag ein super Sonnenwetter vorhergesagt hat - werde ich diesen dann wohl ganz gemütlich am Strand verbringen.   

  

Tja, dass nächste mal schreibe ich wohl wieder aus Deutschland...

 

vi Ses!  Danmark 

 

Der letzte Tag in Nordjütland war anfangs sehr sonnig - am späten Nachmittag schob sich aber leider ein Wolkenband vor die Sonne - aber egal der Strand war super und das Vorzelt ist trocken eingepackt. alles bereit für die Rückreise.

 

Freitag war es dann soweit - die letzten Dinge noch verstauen und es kann gute 610 km Richtung Süden gehen. Der nächste Halt ist in der Lüneburger Heide der "CampingPark Ilmenau" bei Melbeck. Nach ca. 8 Std. Fahrzeit ist dieser erreicht. Ein schöner Naturbelassener Campingplatz (komme mir vor als wäre die Zeit um 30 Jahre zurückgedreht worden). Mehr zum CP in der Eriba Seite unter Stellplätze.

Hier befindet sich auch die Kanustation vom Peter Rahmann. Wer also mal die Ilmenau paddeln möchte ist bei ihm und seinem Team echt gut aufgehoben. Es gibt auch die Möglichkeit die Ilmenau mit einem Floß zu erkunden. 

Achja - die Ilmenau... nachdem es auf dem Platz erstmal nur sporadisch handyempfang gibt und Internet eigentlich gar keines entschied ich mich die Ilmenau in vollen Zügen zu genießen. Bereits am Samstag ging es mit dem Auto nach Bad Bevensen und von dort mit dem Kajak zum Campingplatz eine schöne Strecke mit ca. 19 Fkm.  

Am Sonntag dann die Strecke von Melbeck bis hinter Lüneburg. Fazit: Die Ilmenau ist ein Besuch wert, vor allem oberhalb von Lüneburg ist die Strecke malerisch. Im Dunstkreis der Kreisstadt ist es dann aber etwas fad. Dennoch schöne 34 Flusskilometer.

Vor allem, wenn man sich teilweise allein in einem Abschnitt bewegt ist es möglich die Tiere relativ nahe zu betrachten - ohne das sie durch Lärm verschreckt werden ;)

 

Am Montag dann nochmal schnell ein paar Paddelschläge machen - also rauf auf das Gewässer und einfach Stromaufwärts - soweit ich Lust hatte - dann Kehrtwende und wieder zurück. Waren dann doch einfach 5 Fkm und schön ruhig - da nur wenige Paddler unterwegs waren.

 

Leider waren dann auch die letzten Urlaubstage fast vorbei. Am Dienstag ging es dann weitere 605 km Richtung Süden. Genauer nach Beilngries auf den Campingplatz an der Altmühl (Dorthin, wo 1995 die Zeltlager-Ära ihren Anfang nahm). Hier werde ich nun bis Samstag verweilen und dem Lehrgangsreferenten meine ganze Aufmerksamkeit widmen .

 

Am Freitag war aber noch Zeit kurz die Altmühl zu paddeln - die Strecke Ilbling bis Beilngries hatte es mir angetan. Diese konnte ich 2008 leider nicht paddeln.

 

Morgen geht's dann wieder Heim  

 

Es war wieder ein schöner Urlaub (wenn auch die neue Hängerkupplung nicht hätte sein müssen)  

Aber eine Einladung nach Zentraldänemark ist doch auch was :)  Da freue ich mich schon drauf

 

Ich verabschiede mich mit einem wunderschönen Sonnenuntergang in Beilngries - Vi Ses!