Viele Tunnel und einige Fähren - mein Sommer 2024


Am Schluss dieser echt tollen Reise werden nicht nur Erinnerungen bleiben, sondern auch ein paar Zahlen stehen - näheres dazu aber am Ende 😉.


Ein Montag im Juli 2024 (kurzerhand noch 1,5 Tage freigenommen): Gegen 9 Uhr ging es los. Der erste Urlaubshalt war wieder bei guten Freunden unweit des Fährhafens, den ich dann am späten Nachmittag auch erreichte. Und ich war überrascht und dann neugierig, auf der Auffahrt ein ausgemustertes Feuerwahrfahrzeug zu sehen. Dies wird hier ein neues Projekt - es soll ein Reisetaugliches Mobil entstehen, welches für 2+3 Platz bietet. Ich bin gespannt 😊


Nach einem gemütlichen Abend mit selbstgebrautem Bier, ging es für mich am Dienstag mal ein wenig auf Entdeckungsfahrt. Zum einen brauchte ich doppelseitiges Klebeband (die flexible Regenrinnenverlängerung hat sich gelöst), zum anderen wollte ich das Wasserschloss Eutin anschauen. 

 

Klebeband war schnell gefunden - also weiter zum Schloss: Eine wirklich schöne Anlage, wo auch u.a. die Zaren schon vorbeischauten.

 

Die vierflügelige Anlage ging aus einer mittelalterlichen Burg hervor und wurde während mehrerer Jahrhunderte zur Residenz ausgebaut.
Das Eutiner Schloss ist in mehreren Einzelschritten vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert zu seiner heutigen Gestalt gewachsen. Die abwechslungsreiche Baugeschichte lässt sich an unterschiedlichen Stellen des Gebäudes nahezu ablesen. Nach dem Großfeuer von 1689 wurden im 17. Jahrhundert Pläne für einen Abbruch der gewachsenen Schlossanlage und einen anschließenden Neubau im Stil des Barock erwogen. Die wirtschaftlichen und politischen Folgen des Großen Nordischen Krieges verhinderten dieses Unternehmen jedoch und die Fürstbischöfe begnügten sich mit einem Ausbau und der Wiederherstellung der vorhandenen Bausubstanz. Sein heutiges Aussehen erhielt das Schloss durch die Arbeiten Rudolph Dallins von 1717 bis 1727 und durch die Umbaumaßnahmen von 1840.
Leider war eine umfassende Besichtigung an den Eintritt für eine Gemäldeausstellung geknüpft - Schade

 

 

 

Nach einem zweiten sehr schönen Abend bei Freunden, ging es dann in Richtung Fährhafen Travemünde. Nochmal volltanken und ich stand in Wartebereich für die Fähre nach Helsinki. Diesmal aber ohne Sturm und so hatte die Fähre auch bereits pünktlich um 21 Uhr angelegt, nachdem alle Fahrzeuge runter waren konnten wir ab 23 Uhr rauf fahren. Top - damit waren die ersten Saunagänge möglich.

 

Am Donnerstag erreichte die Fähre die Finnlines Terminals von Helsinki. 

 

Der nächste Halt war schon lange geplant. Nachdem ich im letzten Winter hier keinen Zugang hatte (der Schnee war doch a bisserl reichlich) war der Plan jetzt im Sommer nochmal herzukommen. Und ja, die Entscheidung hat sich gelohnt. 
Es handelt sich um die Ruskiakallio Schlucht nahe Lapinjärvi. Die Natur schafft immer wieder beeindruckende "Bauten". Die Klamm unweit der Straße ist direkt zugänglich und durch die gute Erreichbarkeit leicht zu erkunden. Die letzten Ecken der Schlucht erfordern ein wenig Klettern. Auch vom Gipfel des Ruskiakallio bietet sich eine wunderbare Aussicht, allerdings ist der Aufstieg bereits anspruchsvoll. Die Schlucht entstand durch die Spaltung des Grundgesteins und ist im unteren Teil bestenfalls einen guten Meter breit. Je höher man blickt, desto mehr weitet sich der Riss im Fels zu einer mehrere Meter breiten Lücke.

 

Man kann mehrere Dutzend Meter in der Schlucht laufen und die Wände der Schlucht haben aufgrund natürlicher Risse teils 90° Biegungen in der Schlucht gebildet. In der Schlucht wachsen auch wunderschöne Bergahorne, die dadurch eine noch mystischere Atmosphäre schaffen 😊

 

 


Von hier ging es dann zu meinen finnischen Freunden, wo ich die kommenden 2 Tage verbringe. Und es war eine wunderschöne Zeit. Ich kann nur sagen Danke für diese Gastfreundschaft.

Neben abkühlen im Pool (ja die Temperaturen waren um die 30°C) gemütlichen Gesprächen, Grillen und Sauna, gab es ein absolutes Highlight - der Papa von Mika ist mit seinem älteren Traktor rübergekommen - ein David Brown von 1959. Ich ich durfte eine Rund damit drehen - da wurden tatsächlich Kindheitserinnerungen wieder wach - eine wundervolle Überraschung - Danke!


Am Sonntag packte mich dann wieder die Reiselust und es ging weiter - nächstes Ziel war der "BestPark" Ylivieska. Vorher hatte ich noch die Hoffnung, dass in Pihtipudas die Kolima-Distillery offen hat - die Hoffnung erlosch dann wo ich vor verschlossener Tür stand 🤪

Also weiter - heute war der erste Regentag, aber die Natur braucht das Wasser und stellt euch vor ihr fahrt mit halb geöffnetem Fenster (nach einem Schauer) und der Geruch von frisch gemähtem Gras vermischt mit Nadelwald - findet den Weg in die Nase - herrlich 🥰

Auf dem Platz von BestPark angekommen, stellt ich fest dass es gut ist immer eine Rolle Klopapier dabei zu haben - beide Toiletten waren restlos leer 😒. Und für die angepriesene Panorama Sauna musste das Holz selber mitgebracht werden. Ok, dann ging es halt in die normale Platzsauna.


Nach einer ruhigen Nacht, ging es am nächsten Morgen dann weiter (Klopapier war immer noch leer). Es ging nach Tornio und hier dann kurz nach Schweden (Haparanda) um mal den Tank wieder zu füllen. 

Tornio (früher Torneå) war bis 1809 eine schwedische Stadt. 1809 verlor Schweden seine finnischen Territorien durch den Frieden von Fredrikshamn. Die neue Grenze verlief nun längs des Torneälv und Mounioälv und Tornio lag auf der finnischen (damals russischen) Seite der Grenze.

Bei der schwedischen Krone führte der Verlust von Torneå rasch zu Bestrebungen, wieder eine Schwedische Stadt nahe der Grenze zu bauen. Dies wurde mit dem Beschluss vom 20.05.1812 durch König Karl XIII bekanntgegeben. Problem allerdings war dass diese neue Stadt gute 10 km von Torio entfernt entstehen sollte. 

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Das schmeckte den Bürgern und Handwerkern nicht besonders und so kam es, dass "Carl-Johans stad" im Jahre 1821 lediglich 21 Einwohner hatte.

Nahe der Grenze lag das Dorf Haparanda mit seinen Gehöften. Auf einem dieser Bauerhöfe wurde dann 1821 ein "köping" gegründet. Dadurch bekam das Gebiet des Hofes Marktrechte und später auch eine Stadt ähnlich Planung. Dennoch wollte die Regierung an ihrem ursprünglichen Plan festhalten und benannte Carl-Johan stad in Haparanda um. Erst 1842, die Bürger vom "Bauernhof Haparanda köping" haben für ihr köping die Stadrechte erworben, gab die Regierung nach. Der Beschluss von 1812 wurde aufgehoben und das grenznahe Haparanda zur Stadt erhoben. Mit der am 6.12.1917 beschlossenen finnischen Unabhängikeitserklärung endete der Finnische Status als autonomes Großfürstentum im Russischen Kaiserreich. Seit 1919 ist Finnland eine unabhängige Republik.

Heute kann, aufgrund der direkten Nähe zu Finnland in Haparanda größtenteils auch in Euro gezahlt werden. 2006 eröffnete in Haparanda die nördlichste IKEA-Filialie der Welt.


Nach diesem kleinen Geschichtsausflug ging es auch schon wieder weiter, und zwar auf der E8 (der Northern Lights Route) in Richtung Norden. Bei Pello den Polarkreis überquert. Aber vor mir lagen noch gute 200 km. Das Ziel für heute war der kleine Platz den ich letztes Jahr entdecken durfte - Lapin Lomamokit&Camping. Nach einem ersten Ausflug in das ca. 1000m weit entfernte Souvenirs Geschäft konnte der Abend beginnen. Zur Feier des Tages landete ein schönes Stück Steak in der Pfanne. Anschließend ging es in die Sauna. Das Schöne hier war auch das Abkühlen im nahegelegenen Grenzfluss. 


Zu beginn des kommenden Tages ging es nochmal kurz zum Souvenir Shop um für einen guten Freund Daheim noch etwas mitzunehmen. Nach einem kleinen Kaffee mit Gebäck ging es dann weiter Enontekio und von dort dann weiter zur finnisch-norwegischen Grenze. Kurz nach Kaotokeino ging es dann mal rechts von der E45 weg auf die 92 um hier in Richtung Karasjok zu fahren.

In Karasjok war mein heutiges Ziel mit dem "Min Ája AS - Karasjok Camping" erreicht. Gleich beim CheckIn bereits die Sauna gebucht und einen schönen Abend in selbiger verbracht. Muss aber sagen, dass es mir hier im Winter besser gefallen hat.

Am nächsten Morgen ging es auch schon wieder weiter. Heute wollte ich ein besonderes Urlaubsschmankerl genießen - dafür ging es erst in Richtung Finnischer Grenze und dann wieder nordwärts immer am Grenzfluss entlang - bis zur Höhe vom finnischen Nuorgam und dann weiter am gleich Fluss (nur jetzt kein Grenzfluss mehr) bis nach Tana. Hier führte die E6 über die einzige Brücke hier oben und ich konnte der E6 weiter bis zur Gandvik Landbase folgen. Kurz danach zweigte die kleine Straße nach Bugøynes ab.  Knapp 2 km vor Bugøynes lag dann auch mein Teilziel von Heute - das Barents Sauna Camp 😍. Hier hatte ich mich für einen Saunabesuch um 12 Uhr online eingebucht. Und ich muss sagen es ist bereits im Sommer ein echt tolles Erlebnis - wie wird es dann erst im Winter 😉.

Nach diesem supertollen Erlebnis ging wieder zurück auf die Straße.

Auf dem Weg zum nächsten Übernachtungsplatz wieder durch Tana bru gefahren und hier dann noch einen Halt bei der Silberschmiede "Tana Gull og Sølvsmine AS" eingelegt. Ein Besuch lohnt sich wirklich - auch wenn man nicht unbedingt was kaufen muss.

Von Tana bru ging es weiter Nordwärts, um dann Höhe der Tana kirke auf dem Tanafjördveien in Richtung Ilfjörd abzubiegen. Eine wirklich schöne verträumte Landschaft, durch die hier gefahren wird. Nach gut 2,5 Stunden war dann der Übernachtungsplatz erreicht - ein altes Baustofflager (vom Straßenbau), welches heute für Übernachtungen zur Verfügung steht. Es steht sich hier ganz gut - von der Straße (die eh nur sporadisch befahren ist) mit Bäumchen und Büschen getrennt direkt unterhalb eines Berggipfels. Ein Steinadler zog gemächlich seine Runden. Und vielleicht habe ich ja noch das Glück einem Elch zu begegnen - frische Losung lag zumindest rum.


Am kommenden Tag führte die Straße unter anderem auch am Børselva entlang und an einen Schild bin ich dort erst vorbeigefahren - Stand "Canyon" drauf. Hmm - da bin ich dann doch nochmal umgedreht und zu dem Schild zurückgefahren und tatsächlich - da geht eine Straße.. äh unbefestigter Weg bis zu einem Parkplatz. Von hier führt ein kleiner Wanderweg bis zum Canyon Rand. Es ist der Silfar Canyon nahe Børselv in Porsanger. Die Schlucht mit einer maximalen Tiefe von gut 80 Meter wurde in vielen tausend Jahren durch Erosion und Wasserkraft seit der letzten Eiszeit hier in den Fels gegraben/gewaschen. Oben am Rand führt der Weg links ein wenig noch Flussaufwärts, wählt man den rechten Weg kommt man bis runter zum Fluss. Aber Achtung, hier ist nichts großartig abgesichert. Eine gewisse Trittsicherheit sollte vorhanden sein. Es ist halt Natur Pur ❤️!

Der Silfar-Canyon gehört zu den größten Canyons in Nord-Europa, er dürfte aber der letzte - freifließende sein. Der Børselva ist einer von drei bekannten Lachsflüssen in der Finnmark. Am Beeindruckendsten war für mich aber dies Klare Wasser.

Von hier aus ging es dann auch schon wieder weiter - über Lakselv (eigentlich als nächsten Übernachtungsplatz geplant) mit einem kurzen Halt dann wieder in Richtung Norden gefahren. In Olderfjörd dann links weiter auf der E6 geblieben um dann kurz vor Alta in Richtung Krokelv abzubiegen. Und dieser Tipp für einen guten Übernachtungsplatz war echt toll. Ein phänomenaler Blick über den Alta-Fjörd und eine Ruhe - WOW.

Am darauffolgenden Tag folgte ich weiter der E6. In Alta nochmal kurz im Alt-Museum vorbeigeschaut - aber es hat geregnet, somit bald wieder weitergefahren. 

Im Kåfjörd dann nach der Brücke links abgebogen. Hier liegt im nächsten Ort das "Tirpitz-Museum". 

Das Holzgebäude, in dem sich das Tirpitz-Museum befindet, stammt aus der Zeit um 1880. Es wurde ursprünglich in Lillehammer gebaut. 1946 wurde es abgerissen und nach Alta geschickt, um beim Wiederaufbau der vom Krieg verwüsteten Region zu helfen. Ursprünglich diente das Gebäude als erstes Pflegeheim in der Finnmark. Es blieb in Betrieb, bis 1961 das neue Pflegeheim in Kåfjord gebaut wurde.

Das Gebiet um Alta war während des Krieges einer der größten Marinestützpunkte Deutschlands. Die Tirpitz, eines der größten und leistungsstärksten Schlachtschiffe der Welt, lag fast zwei Jahre lang im Kåfjord vor Anker. Altafjord war auch Stützpunkt für viele andere deutsche Kriegsschiffe, darunter das Schlachtschiff Scharnhorst und der schwere Kreuzer Lützow, sowie Dutzende deutscher Zerstörer und Versorgungsschiffe. Am 12. November 1944 wurde die Tirpitz von Bomben getroffen und kenterte in der Bucht vor Tromsø.

Hier der alten E6 nordwärts über den Berg gefolgt und dann den Kåfjördtunnelen heute zum zweiten mal südwärts durchfahren. Anschließend bin ich dann vor dem Kvænangentunnelen rechts auf die alte Passstraße gefahren. Sehr schön diesen Ausblick wieder genießen zu dürfen. Und immerhin ist der Pass an seiner höchsten Stelle doch 401 m über dem Meeresspiegel. Die Tunnel helfen zwar ganz schön, aber hin und wieder lohnt es sich auch mal die alten Straßen zu fahren.

Nach einer Weile und einige Tunnel und viele Kurven später dann im Arctic Lyngen Camp in Djupvik angekommen. Mit einer guten Sauna konnte der Abend beginnen 😎.


Der nächste Morgen begann mit dichtem Nebel über dem Fjörd. Auf dem Weg zum Fähranleger in Olderdalen aber über eine Anhöhe gefahren, so dass ich kurzzeitig oberhalb des Nebels war - dabei entstand diese schöne Aufnahme: Der mit Nebel gefüllte Lyngen Fjörd mit dem Lyngengletscher.

Vom Fähranleger in Olderdalen ging es dann übers Wasser (also mit der Fähre 😉) nach Lyngseidet, wieder mit einem Besuch bei Aurora Spirit.

Hier wieder einen Rundgang mitgemacht und das leckere Shrimps-Sandwich hat auch nicht gefehlt. In der Nähe dann auch die Nacht verbracht - mit abendlicher Sichtung einer kleinen Schule Schweinswale.

Nach einem gemütlichen Kaffee am nächsten Morgen, ging es weiter zur nächsten Fähre um dem heutigen Zwischenziel Tromsö ein Stück näher zu kommen.


In Tromsö dann auch im dortigen "Artik-Alpiner Botanischer Garten" angekommen und weil Samstag war - sogar Park for Free.

Im Garten finden man Tausende farbenfrohe Pflanzen aus Polarregionen und Bergen auf der ganzen Welt – vom Dach der Welt bis zu den nördlichsten Ländern - bis zum Nordpol.
Die Pflanzen wachsen in Felsspalten und auf Felsblöcken, die von Natur aus mit Flechten und Moos bedeckt sind. Der Garten besteht aus 25 thematischen Sammlungen.
Darüber hinaus verfügt der Garten über eine besondere Sammlung von Pflanzen aus alten nordnorwegischen Gärten. Viele der Arten, die Sie im Garten sehen, kommen in anderen botanischen oder privaten Gärten nicht vor. 





Eine Landschaft aus Steinkämmen und Hügeln wurde angelegt, um dem Garten das Gefühl einer bergigen und arktischen Landschaft zu verleihen. Die nach Süden ausgerichteten Hänge erhalten viel Sonnenwärme und hier gedeihen alpine Pflanzen aus der Türkei, dem Libanon, Südafrika und Chile. An den Nordhängen gedeiht eine ganz andere Flora, zum Beispiel Schneebeetpflanzen aus Spitzbergen. In der Spitzbergen-Sammlung findet sich unter anderem eine der seltensten Arten Europas, Ranunculus wilanderi, die in freier Wildbahn nur an einem einzigen Ort auf der Welt bekannt ist: Kapp Thordsen auf Spitzbergen.

Fazit: einen Besuch auf jeden Fall wert.


Nach diesem sehr schönen Zwischenstopp ging es noch kurz in die Stadt und dann weiter zu einem Übernachtungsplatz gute 25 km vor dem nächsten Fähranleger Brensholmen. Am nächsten Tag wollte ich ja nach Senja rüber. 😊

Auch diesen Platz (Nordfjördbotn) werde ich mir merken - inmitten junger Birken, direkt am Strand - Schön.

Der Weg nach Brensholmen war ja nun nicht mehr weit - aber dennoch das Pech gehabt, dass zwei Autos vor mir - die Schranke zur Fähre zu gemacht wurde. Die nächste Fähre dann erst um 15 Uhr - NÖ! dann fahre ich halt. Und so begann die kleine Fähren Odyssee um auf die Lofoten zu kommen 🤣🤪


Über die Küstenstraße ging es bis nach Skavberget. Hier befindet sich eine kleine Sammlung von Felsritzungen. Die untere Felsgruppe ist für Besucher zugänglich und bietet 17 Figuren von Fischen, Elchen, Robben, Rentieren und weiteren Figuren. Datiert werden die Ritzungen auf 3000 - 2000 v. Christus. 

Nach der kleinen archäologischen Pause ging es noch ein paar Meter weiter zum Ryatunnelen, dieser verbindet die Insel Kvaløya mit dem Festland. Weiter auf der 858 kommt kurz nach Eliasnes  ein kleiner Parkplatz hoch über der Bucht, ein wunderschöner Ausblick lädt zum Verweilen ein. Anschließend weiter über die Fv184 quer man schließlich den Lakselva mit seinem Lakselva foss. 

Die hier stehende Sägewerk Aursfjord, das einzige erhaltene Sägewerk Nordnorwegens, blickt auf eine lange Geschichte zurück, die bis ins späte 18. Jahrhundert reicht, und war über Generationen hinweg ein wichtiger Bestandteil der regionalen Materialproduktion. 1958 wurde es abgerissen, da direkt dahinter eine neue Straße gebaut werden sollte. Glücklicherweise kümmerten sich historisch interessierte Menschen um die Sägewerkskonstruktion und andere wichtige Ausrüstungsgegenstände. Zwischen 1977 und 1982 wurde das Sägewerk von Arne Pedersen, einem direkten Nachkommen von Ingebregt Eliassen, restauriert. In den letzten Jahren wurden Tische aus diesem Sägewerk nach Morgedal und Maihaugen geliefert. Heute wird das Sägewerk Aursfjord aktiv für die Ausbildung traditioneller Handwerker und zum Sägen von Material für Restaurierungsprojekte des Museums und anderer Institutionen genutzt. Das Sägewerk basiert auf einer Reihe ausgeklügelter Lösungen, die Wasserkraft auf unterschiedliche Weise nutzen.

Mit einem kleinen Tank stopp ging es weiter nach Finnsnes und hier über die Gisundbrücke endlich auf Senja (der Märcheninsel).

Senja (im Nordsamischen Sážža) ist die zweitgrößte Insel von Norwegen und liegt 350 km nördlich vom Polarkreis. 

Eine der vielen POIs war ganz klar die Aussichtsplattform bei Bergsbotn. In der Mitte der dortigen Serpentinen ein kleiner Parkplatz mit einer 44m langen Aussichtsplattform, die am westlichen Ende über dem Abgrund endet. Von der geschwungenen Aussichtsplanke aus Holz und Stahl hat es eine perfekte Aussicht auf den Bergsfjord und den gesamten umliegenden Bergkessel.

Von hier ging es wieder über die 862 zurück - erst durch den Tunnel und dann in Straumsbotn rechts in Richtung Fähranleger in Gryllefjord. Eigentlich wollte ich ja hier noch auf die Fähre nach Andenes. Eigentlich! 

In Gryllefjord angekommen endete die "Fährenwarteschlage" bereits kurz nach der Dorfeinfahrt - das waren von hier ca. 400m bis zum Fährenparkplatz (welcher ebenfalls komplett gefüllt war). Summasummarum haben auf dem Parkplatz ca. 100m Blech-Warteschlange Platz - hieß somit ich würde die fünfte Fähre benutzen. Das Problem - es fahren nur 3 Fähren pro Tag. 

Also Kehrwende Marsch - und bevor über den kleinen Fjord in den Tunnel ging, beim dortigen Rastplatz eine Kaffeepause eingelegt. Später rollten die Räder dann wieder und es ging nochmal rauf zur Aussichtsplattform. Diesmal mit etwas tieferer Sonne - WOW was für ein Panorama.

Der nächste Halt war dann der Rastplatz bei Tungeneset - ebenfalls ein Fotografischer Hotspot - vor allem dann wenn sich die Berge so schön in einem Restwasser spiegeln.

Nach den heutigen "Irrfahrten" war ich dann doch froh in der Nähe von Senjahoppen ein Übernachtungsplatz gefunden zu haben - mit einem fantastischen Sundowner.


Nach einer sehr ruhigen Nacht ging es in aller Frühe bereits weiter - zum Fähranleger in Botnhamn. Jetzt wollte ich zumindest die Fähre nach Norden - nach Brensholmen nutzen 😊. Am Fähranleger angekommen, war ich das dritte Auto - na wenn das jetzt nicht klappt 🤣.

Die Überfahrt dauerte 50 min und war bei spiegelglatter See und strahlendem Sonnenschein ein Genuss.

Auf der Hochebene nach Liafjell musste dann aber doch eine Kaffeepause eingelegt werden, die beiden Damen aus Lettland von der Fähre standen neben mir somit war auch ein nettes Gespräch dabei. Auf diesem Streckenabschnitt gibt es drei größere Parkplätze und alle sind laut Schilder auch für eine Nacht erlaubt - das werde ich mir mal merken. Nachdem die Kaffeeutensilien wieder verstaut waren und sich verabschiedet wurde, ging es - auf der 863 an Tromsö vorbei weiter Richtung Norden. 


Ich hatte einen Tipp bekommen, dass es hier oben einen Platz gibt, welcher für Übernachtungszwecke kostenfrei genutzt werden kann. Ein wirklich schönes Plätzchen, früher vielleicht mal mit einer größeren Garage - heute Platz für 2 Ruhesuchende Fahrzeuge. Zwei kleine Feuerstellen und direkt am Wasser.
Später kam noch ein Freund des Besitzers und brachte die Sitzgarnitur zurück (am Wochenende war ein größeres Musikfest). Hier habe ich dann auch erfahren, dass hier früher eine Garage für einen Schneepflug stand.



Am nächsten Tag ging rein nach Tromsö - ein wenig im Hafenbereich spazieren gehen und ja ok noch einen Abstecher im großen Souvenirhaus.  Aber dann wieder ab auf die E8 und später dann auf die E6 (Richtung Norden) . Nach ca. 4 km auf der E6 stand links plötzlich ein riesiger Fels, die recht bunt bemalt war. Es handelt sich hier um den Piggsteinen. Seit alten Zeiten ist es hier eine Tradition, auf der Reise nach Nord oder Süd seinen Namen in den Stein einzuritzen. In neuerer Zeit wurde dies aber durch die Verwendung von Spraydosen als Werkzeug verdrängt und so befinden sich zu den alten eingeritzten Namen viele tausend Namen in einer dicken Schicht von Farbe auf dem Stein.

Die Entscheidung, die eigentlich geplante Route zu verlassen und einen Nebenweg zu nehmen zahlte sich bereits mit dem Piggsteinen aus. Wenig später wurde ich aber noch mit einer echt tollen Pausenstelle (auch Übernachtungsmöglichkeit) direkt an einem kleinen Bach mitten in einem ruhigen Tal überrascht. Noch vor dem Kaffee wurde im Bach ein Bad genommen - herrlich!

Bei der weiteren Fahrt stand dann noch ein Wegweiser zu einem Wasserfall - also abbiegen und dem Wegweiser folgen. Direkt am Målselvfossen liegt auch ein aufgegebener Campingplatz. Ok, ca. 900m die Straße weiter, liegt noch ein Campingplatz. Na egal - Bus abgestellt und den Fußweg zum Wasserfall genommen. Ist schon ein größerer Fall - aber das richtig geniale war, dass er dem einen Felsenvorsprung sich ein Haufen Lachse tummelten. Die wollen alle zu ihren Laichstellen. Und zwei habe ich dann beim Sprung auch erwischt 😍


Hier könnte ich noch länger verweilen, aber der Tag ist eh schon recht lang und bis zum nächsten Übernachtungsplatz war es noch ein Stück. Gute 90 min später war ich dann auch am Öse Camping angekommen. Das wichtigste hier - Waschmaschine und Trockner und eine Sauna hats auch - fast perfekt 🤣.

Der kommende Tag führte mich durch Narvik und über eine der letzten Autobahn-Fähren (Skarberget - Bognes) weiter auf der E6 nach Süden. Ziel heute der Tommerneset Camping - hier mit einem Ausflug noch an die nahegelegenen Felsritzungen.  Und nach einem zweiten Saunaabend überquerte ich am darauffolgenden Tag auch schon wieder den Polarkreis. In Norwegen gibt es denke ich nur zwei Optionen den Polarkreis zu überqueren - entweder hier auf der E6 am Polarsirkelsenteret, oder via Fährverbindung zwischen Kilboghavn und  Jektvik (Fv17). Mehr Straßen gibt es hier nicht - Wow 😊

Natürlich war hier eine Pause eingeplant - hatte auch ein wenig Hunger, leider war ich zu früh für den Mittagstisch. 

Weiter ging es, über Mo i Rana und dann über die E12 in Richtung Schweden. Mit einem Übernachtungsstopp beim Umfors Camping und einer längeren Pause im Naturum Vindelfjällen, erreichte ich dann am Abend des zweiten Reisetages einen wirklich schönen Übernachtungsplatz nahe Messleforse. Eine kleine Oase mitten im Wald am Ångermanälven, inkl. kleinem Sandstrand.










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Wird die Tage weiter ergänzt



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