Schweden-Sommer 2022

Es ist fast schon der Juli vorbei - das Gespann steht zur Abfahrt bereit. Es geht endlich wieder los :)
Mit einem Zwischenstopp nahe dem Fährhafen Travemünde begann mein diesjähriger Sommerurlaub. Ein paar Stunden später ging es dann auf die Nachtfähre, so dass ich dann am Folgetag in Malmö war.

Dieses Jahr wollte ich Anfangs noch ein wenig im Süden von Schweden bleiben und so ging es nach einem Halt bei der Fa. Engelsons weiter an die Schwedisch-Norwegische Grenze nahe Högen. Mein heutiges Ziel, dem Älgafallet nahe der Elgåfossen, wurde am frühen Abend erreicht und glücklicherweise war der kleine Parkplatz oberhalb noch frei. 

> Unterhalb des Wasserfalls, liegt an der R165 / 220 auf Norwegischer Seite ein kleiner Rastplatz, hier kommt man über den Bohusleden auch zum Wasserfall <


Am nächsten Tag geht es dann weiter mit Ziel Sölje. 

Kurz vor Ed befindet sich eine der alten Grenzsicherungsanlagen auf der linken Seite. Diese schwedische Anlage diente 1943 dazu, die Deutschen Truppen daran zu hindern über Norwegen bis nach Göteborg zu gelangen. Beachtlich ist, wie sich die Anlage in den vorhandenen Fels einpasst. 

Nach einer kleinen Besichtigungstour, ging es aber auch wieder weiter. 

Auf dem weiteren Weg kam ich auch durch die Kleinstadt Årjäng, da hier in der Nähe auch die "Nordmarkens Destilleri AB" liegt, mal einen kleine Routenänderung vorgenommen.

Leider war die Destillerie heute geschlossen - Schade. Also weiter nach Sölje. 

Am Nachmittag dann auch das zweite Etappenziel erreicht - hier bleibe ich nun 3 Nächte - inkl. Sauna jeden Abend ;)

Und es war wieder eine supertolle Zeit. Inklusive ein paar kleinere Wanderungen.

Empfehlenswert ist auch, dass kleine Gräberfeld aus der Eisenzeit. Von Glava kommend, liegt es mittig zwischen Vissle und Söjle. Das Parkplatzschild trägt noch ein Hinweis mit "R Gravrösen". Von dem Parkplatz startet ein kleiner Rundwanderweg, auf dem man an zwei kleinen Steinbrüchen und 5 Steinsetzungen vorbeikommt. > Steinsetzungen gehören zu den häufigsten Grabformen der jüngeren Eisenzeit und liegen meist in einem Gräberfeld gesammelt. Die Toten wurden oft auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Zusammen mit den verbrannten Gebeinen wurden oft Lehmkrüge und einfache persönliche Gebrauchsgegenstände wie Wetzsteine, Kämme und Messer gefunden. <  

Nach drei schönen Tagen ging es am letzten Tag im Juli 2022 dann auch wieder weiter. Mein Weg führt mich heute auf den Naturcampingplatz Mörkret. Von hier wollte ich am nächsten Tag zum einen den Njupeskär Wasserfall, aber auch den "Old Tjikko" (dies ist der älteste lebende individuelle Klonbaum der Welt - 9.550 Jahre) erwandern. Glücklicherweise war ich noch am Nachmittag oben im Naturum und habe mir Kartenmaterial besorgt. Leider fing es dann in der Nacht zum Regnen an. So beschloss ich am nächsten Tag weiterzufahren. 

Erster Halt auf der heutigen Fahrt war der Rändåfallet. Ein schöner Wasserfall der über mehrere Kaskaden den Fels hinabfällt. Der Regen hatte hier oben schon wieder nachgelassen - also los. Vom Parkplatz aus läuft man noch ca. 1,5 km einen Waldpfad und gelangt dann zu den unteren Treppen und kurze Zeit später auch zu einer kleinen Wander- und Schutzhütte. Ab hier geht es dann doch ziemlich steil über die Felsen nach oben, teilweise nicht immer klar wo sich jetzt gerade der Weg befindet. Aber es lohnt sich. An wärmeren Tagen wären auch die ein oder andere Badestelle bestimmt gut besucht.


Von hier aus ging es dann mit einem kleinen Abstecher über das Freilichtmuseum in Hede, weiter in Richtung Messlingen. Kurz vor Messlingen war der nächste Zwischenstopp geplant. Unweit der Schotterstraße liegt die Felszeichnung "Hällmålning bei Ruvallen". Zum Parkplatz Ruvallen führt ein Mautpflichtiger Weg (50 SEK), von dort sind es ca. 2,5 km Fußmarsch. An der Felsmalerei (Link zu einem YouTube Video) angelangt - überwältigt u.a. auch eine schöne Weitsicht. Die Malerei zeigt Rentiere, Elche, Menschen und Bären und dürfte zw. 4.000 und 5.000 Jahre alt sein. >Felszeichnungen und Felsmalereien sind gesetzlich geschützte antike Überreste. Es sind zarte und zerbrechliche Bilder, die uns unsere Vorfahren hinterlassen haben. Vermeiden Sie das Gehen auf den Felsvorsprüngen und berühren Sie nicht die Felsoberflächen, auf denen sich die Felsmalereien befinden, damit auch zukünftige Generationen die Bilder genießen können.<

Leider war der Tag bereits so weit fortgeschritten, das ich den Rückweg antreten musste. "Evagraven" und "Fiskegraven" verschiebe ich damit auf einen anderen Besuch.

Von hier aus war es aber nur noch ein kurzes Stück, zu meinem nächsten Übernachtungsplatz = die Flatruet ;)

Seit dem letzten Jahreswechsel ist die Idee gereift, hier oben eine Nacht zu verbringen. Und ich konnte das Gespann fast an dem gleichen Platz abstellen, wo der Bus bereits im Winter stand. >Mit 975m ü.d.M. ist die Flatruet zum einen Schwedens höchst gelegene öffentliche Passstraße und zugleich auch der Name dieser beeindruckenden Hochebene. Die Straße wurde 1938 erbaut und verbindet seitdem Funäsdalen und Ljungdalen. Im Winter ist die Straße über das Hochplateau in der Nacht zw. 22 und 06 Uhr gesperrt. Auch bei schlechtem Wetter kann sie gesperrt sein.<


Die Nacht war extrem windig, sodass ich sogar das Hubdach eingefahren habe. Der Morgen allerdings belohnte für die eher unruhige Nacht - Strahlender Sonnenschein und mit einem ersten Blick nach draußen sah man auch das ein oder andere Rentier. Mit einem Kaffee in der Hand konnte ich so dann auch gemütlich in den neuen Tag starten.


Weiter geht es, heute wollte ich zwei Wasserfälle anschauen - beide sind südlich des Storsjön zu finden. 

Der erste (kleinere) Wasserfall war der "Hällbäcken". Leider wurde der Zugang durch die Kommune gesperrt. Aber ab Ende des Bachlaufes konnte man gerade so den kleinen Wasserfall noch sehen. Die Sperrung wird seine Gründe haben und so bin ich dann auch weiter zum zweiten, dem "Kvarnbäcksfallet". 

Ein Wanderweg führt direkt von dem kleinen Parkplatz (2-3 PKW) zu dem Wasserfall. Auf dem Schild stehen "600m" - das mit den Entfernungen in Schweden muss ich mir wohl nochmal erklären lassen :) - bis zum Hauptfall sind es ca. 1,1 km und ca. 200 Höhenmeter - Aber Geschafft ;)  und allein der Ausblick lohnt sich. Die Bilder vom Ausblick findet ihr weiter unten in der Galerie.


Von hier aus ging es dann noch ein kleines Stück weiter zu meinen Freunden vom Galå Fjällgård

Hier bleibe ich auch für die nächsten zwei Nächte.

Auch vor Ort befanden sich Freunde aus dem Rosenheimer Raum - klar, dass die Abende in der Grillhütte verbracht wurden. Mit der Eisenpfanne dann auch schön Bratkartoffeln fertig gemacht - lecker ;)


Aber, am zweiten Tag zog es mich dann auch schon wieder weiter.


Mein nächstes Ziel waren die Felsritzungen bei Gärde. Dies liegt nordwestlich von Östersund in der Krokom Kommun. Nach ca. 3,5 Stunden Fahrt war das erste Ziel erreicht, die Felsritzungen befinden sich südlich von Gärde im und am Fluss Gärdesån. Bei wärmeren Temperaturen sicherlich auch ein schöner Badeplatz. Beachtlich ist an diesen Felsritzungen, dass es sich um die drei größten in Stein geritzte Elchfiguren handelt.

> Auch in Jämtland waren die ersten Menschen als Fischer und Jäger unterwegs. An Ihren Wohnplätzen, entlang der Flüsse und Seen, hat man Werkzeuge aus Stein gefunden. Auch befinden sich dort immer wieder "Felsenzeichnungen", diese weisen meist eine Ähnlichkeit zu Zeichnungen in Norwegen, Nordrussland und Sibirien auf. Ca. 150 km östlich von hier befindet sich Näsåker, hier hat man unzählige Fundstätten aus dieser Epoche gefunden - und findet immer wieder auch noch neue. Auch die nähergelegenen Ritzungen von Glössa zeigen beeindruckende Bilder<


Und weiter geht es - ich wollte mir noch eine alte Bergbaugrube anschauen.  

> Die Bergkristalle in der Mine Olden sind mindestens 400 Millionen Jahre alt. Während des Zweiten Weltkriegs 1942-1945 wurde Bergkristall in der Mine abgebaut, die in der optischen und Telekommunikationsindustrie verwendet wurde. Die jährliche Produktion von rohem Bergkristall in der Mine betrug damals durchschnittlich 2,5 Tonnen. Heute wird hier nur noch als Freizeitbeschäftigung der Bergkristall "abgebaut". < 

Ein cooles Reiseziel - auch mit Kindern, vergessen Sie aber nicht das benötigte Werkzeug. Leider ohne gefundenen Bergkristall geht es weiter zum Källarforsen.



Der Fluss Ansättån hat hier auf knapp einem Kilometer drei schöne Wasserfälle - den Hauptfall "Källarforsen"; ca. 400m Flussaufwärts den kleineren "Broforsen" und ca. 300m weiter Flußabwärts den "Storforsen". Der Källarforsen ist Wunderschön und mit Holzwegen gut erschlossen. Zum Storforsen (Bild rechts) muss man ein wenig klettern und auch dieser ist Beeindruckend. Wer dünne Schieferplättchen sucht wird hier fündig.


Nach einer sehr ruhigen Nacht ging es am nächsten Tag weiter.  Heute waren Ausnahmslos Wasserfälle auf der Agenda :), Los ging es nach ein paar Kilometern bereits mit dem Hasslingsåfallet nahe Hotagen. Bei normalem Wasserstand kann man sogar so dicht ran, dass es für eine schöne Dusche reicht. Von hier aus ging es, an der ehemaligen Verteidigungsanlage Klintaberg vorbei, weiter Richtung Riksgrense.  Kurz vor der Grenze zu Norwegen am Ort Valsjöbua liegen die Wasserfälle Gunnarvassåa und Rengsfallet.

Zum heutigen Ziel Hällingsåfallet nahm ich die Abkürzung über Norwegen und konnte so noch 5 weiter kleine Wasserfälle begutachten. Ein sehr Wasserreicher Tag :)

Am Hässlingsåfallet angekommen, war es dann doch schon ca. 20 Uhr, so dass ich entschied die Nacht hier zu bleiben. Neben einem geschützten Lagerfeuer inkl. gegrillten Würstchen, gelang mir so auch das ein oder andere schöne Bild des Wasserfalls in Abendstimmung.

Und der Abend klang gemütlich mit Lagerfeuer und einem blondem Hellen aus.


Heute wurde nach ein paar Stunden Fahrt konnte ich nahe Dorotea wieder einmal die "Grenze" zu Lappland erreichen und am Ortsende von Vilhelmina auch schon mit Kolgårdens Stugby & Camping das heutige Übernachtungsziel erreicht.  Die Platzeigene Sauna wurde natürlich sehr genau unter die Lupe genommen. 

Vor mir lagen heute nur knapp 300 km, also nicht lange überlegt und das Frühstück zu "Bergmans" verlegt. Von hier aus ging es dann die E45 weiter Richtung Norden.  Kurz vor dem Resort Sandsjögården noch bei einem Loppis vorbeigeschaut und dieses wunderschöne Vehicle bestaunt. Anschließend am Resort Sandsjögården einen kurzen Halt gemacht und Hej! gesagt.


Weiter ging es dann nach Sorsele - hier einen Halt eingelegt beim Inlandsbanemuseet. Auch hatte ich das Glück, dass gerade die zwei Schienenbusse sich hier begegneten (zumindest noch aus dem Auto so gesehen - Fotobereit dann nur noch der Schienenbus Richtung Norden dagewesen). Das Museum wird von dem Cafe Hook&Cup betrieben und ist einen Besuch auf jeden Fall wert. 

Und das Thema Inlandsbanan wird heute noch nicht geschlossen :)

Mit einem frischen Kaffee ging es auf die nächste Etappe - weiter bis kurz vor Arvidsjaur. Ca. 2 km vor dem Kreisverkehr bei Lappstaden geht eine kleine Straße links weg - hier dem Hinweisschild Arctic Glas AB einfach mal folgen. Wer etwas Schönes als Mitbringsel braucht oder auch selber ein nettes Andenken haben möchte ist hier perfekt aufgehoben. Neben den herrlichen in Handarbeit entstandenen Glas "Kunstwerken" gibt es neben Schmuck auch weitere typisch skandinavische Souvenirs. Bei der Fika (Schwedisch für Kaffee mit Keks) wurde mir noch eine Sehenswürdigkeit empfohlen - die Grodkällan. Keine Frage da bin ich natürlich noch vorbeigefahren - und es hat sich zu 100% gelohnt. So etwas sieht man wirklich nicht alle Tage.

> Grodkällan oder Tsuobbuojája, wie es auf Samisch genannt wird, ist eine große kalte Quelle (15 m Durchmesser, mindestens 3 m tief), die sich mitten in Slengmyran in der Nähe des Dorfes Lomträsk befindet. Die kalte Quelle ist eine sogenannte artesische oder kochende Quelle, wo das Wasser einen sehr hohen Druck hat und man durch das klare Wasser sehen kann, wie es von unten sprudelt, wo es eindringt. Das Auffälligste an der Quelle ist jedoch die eigentümliche türkise Farbe, die sich stark vom umgebenden Sumpf abhebt. Die Farbe kann unter anderem auf schwimmende Tonpartikel zurückzuführen sein, die das grüne und blaue Licht im Wasser reflektieren, aber auch hellgrüne Fadenalgen können zur türkisen Farbe beitragen. <

Weiter geht es nach Moskosel, hier befindet sich nicht nur die Geburtsstätte der Tentipi Zelte; sondern auch einer der letzten Bahnhöfe der Inlandseisenbahn an dem noch alte Formsignale vorhanden sind. Das Museum im Bahnhof war leider geschlossen. 

Noch ein kurzes Stück und mein heutiger Rastplatz ist erreicht.


Am nächsten Morgen war mal Ausschlafen angesagt - der Zug kommt ja erst um 11.04 Uhr.  Ich hatte in der Nähe der Bahnbrücke über den Piteälv genächtigt und wollte heute dann den südwärts fahrenden Zug beim Überqueren der Brücke knipsen. 

Mit ein wenig Verspätung hatte ich dann auch Glück und es entstanden einige schöne Bilder. Irgendwie werde ich die auch noch den Mitarbeitern zukommen lassen.

Wieder zurück auf der E45 ging es dann ca. 1,5 Stunden dann über den nördlichen Polarkreis - diesmal auch mit Besuch des Café!

Nach einem weiteren kurzen Halt in Jokkmokk ging es direkt zum heutigen Nächtigungsplatz am Luleälv. Kurz nach dem Ligga Kraftwerk geht es links runter - hier wurde eine schöne Fläche für Reisende hergerichtet.

Der Abend war dann auch sehr nett, die Nachbarn brauchten Feuerholz und ich lieh ihnen kurzerhand Säge und Axt. Als Dank gabs dann eine Kostprobe aus dem Potjie (auch Hexenkessel oder Hot Pot), der Eintopf war richtig lecker. 

Am kommenden Morgen ging es früh los. Am Abend kam noch die Überlegung, heute einen Abstecher zum Stora Sjöfallets Nationalpark zu unternehmen. Also kurz nach Porjus links weg. Der Abstecher hat sich grundsätzlich gelohnt, allein schon wegen dem Naturum und der Besichtigung der noch übrigen Stromschnellen (früher ein großer Wasserfall). Aber das nächste mal werde ich den Eriba eher vorher noch parken - die Straße war fürs Gespann sehr Anstrengend. 

Aber wie heißt es so schön - Nachher ist man immer schlauer :)

Nachdem die knapp 100 km wieder zurück gefahren waren, ging es weiter zum Kalixälven. Hier befindet sich direkt neben dem Rastplatz an der alten Brücke auch die "Lappeasuando Logde". Neben einem kleinen Restaurant und einer Zimmervermietung befinden sich auch ein paar sehr einfache Stellplätze auf dem Gelände. Klar hätte ich auch das Gespann auf dem Parkplatz abstellen können - aber ich wollte hier auch die Sauna ausprobieren. Und es ist Lohnenswert. Aber auch das Essen im Restaurant ist sein Geld wert - war echt lecker und ein Smalltalk ist inklusive.


Am kommenden Tag ging es eigentlich mit nur einem Zwischenstop (Einkaufen!) direkt nach Karesuando. Die Rauchsauna wurde schon per Mail reserviert und was will man mehr. Immer wieder schön hier zu sein. 


Heute verlasse ich Schweden für ein paar Tage und schaue mal was Finnland so zu bieten hat. Eigentliches Ziel wäre heute der Wasserfall Äkäslinkka.  

> Wer die Naturschönheit "Wasserfall" mag, für den dürfte der Link zu der Webseite Suomen Vesiputoukset interessant sein <

Auf dem Weg dorthin war bereits der erste Halt direkt nach der Grenze im Souvenir-Shop und in Kuttanen war auch das Rentiergehege geplant. Leider erschien mir dies aber ziemlich verwaist. Also weiter Richtung Muonio.

Einige Kilometer nach dem Rentiergehege - kurz vor Sonkamuotka befinden sich rechts und links der Straße je ein Cafe mit Souvenirshop. Urig ist der 50cent Shop. Hier gibt es auch ein Vielzahl an geschnitzten Holzfiguren. 

Nach zwei Kaffee und ein paar gekauften Kleinigkeiten ging es weiter.

Kurz nach Muunio, ich wollte eigentlich nur nach dem Weg in der Karte schauen - sah ich ein kleines weißes Schild am Rande der Straße "Arctic Sauna World 8 km". Tja, dass musste ich mir doch mal anschauen. Den Wegweisern gefolgt, stand ich knapp 10 min später vor der Hotelanlage "Jeris" - hinter dem Empfangsgebäude ging es runter zum See und dort war auch die Arctic Sauna World.

Ich war ein wenig zu früh - Sie hatte noch nicht auf, aber ich durfte mal durch die Anlage laufen und es mir anschauen. Kurzerhand fragte ich ob ich mit dem Gespann hier auch stehenbleiben dürfe (bei Besuch der Sauna) - nach einem kurzen Telefonat mit dem Chef war es ok.

Nachdem ich das Gespann dann geparkt und noch schnell was gegessen hatte, war auch die Sauna World offen. Ein schöner Nachmittag konnte beginnen - insgesamt 5 Saunen sind vorhanden. Im großen Haus befindet sich oberhalb die große Panorama Sauna, im Gang dahinter finden sich die Tipisauna (Infrarot); eine Feuersauna (Ukko) sowie eine Baumsauna (Tapion Sauna). in dem separaten Häuschen befindet sich die Aurora-Panorama Sauna und darüber die Aurora Lounge. Achja ein kleiner HotPot ist auch noch da.

Im hinteren Bereich der Anlage standen noch 4 Panorama Iglu's, bestimmt genial hier die Aurora zu genießen.

 

Am nächsten Tag ging es dann weiter zum geplanten Wasserfall. Dort angekommen ging es noch ein kleines Stück zu Fuß und der äh kleine Wasserfall war erreicht.
> Äkäslinka ist ein kleiner zweizackiger Wasserfall in Muonio am Quellgebiet des Äkäsjoki. Der Wasserfall entspringt am südlichen Ende des Äkäsjärvi-Sees an einer Stelle, an der sich das Wasser des Äkäsjoki-Flusses durch zwei schmale, getrennte Flussbetten in das darunter liegende Rückstauwasser quetscht. Als reiner Wasserfall ist Äkäslinkka recht bescheiden, vor allem aufgrund seiner geringen Höhe von 1–2 Metern. Dennoch ist Äkäslinkka ein erfrischendes Reiseziel, das einen Besuch wert ist, allein schon wegen des kulturellen und historischen Wertes des Ortes. Die alte Wassermühle ist an sich schon ein interessanter Anblick, außerdem gibt es in der Gegend eine Myllykahvila, die von Mittsommer bis zur Fastenzeit geöffnet ist. Darüber hinaus gibt es in der Umgebung weitere alte Gebäude sowie eine Blockhütte für Wanderer und die Möglichkeit, ein Feuer zu machen und angeln zu gehen. <
Ein schöner kleiner Ausflug.


Auf dem Weg nach Pello dann noch am wohl größten Rentier in Skandinavien vorbeigekommen. Das läuten der Glocke soll Glück bringen – man kann sich vorstellen, was hier fast dauerhaft auf dem Parkplatz zu hören war.  Die "Giant Reindeer Sculpture" findet man in Äkäslompolo beim K-market.

Aber auch die Kultur kam heute nicht zu kurz. Das Heimatmuseum Kolar in Sieppijärvi ist mir bereits bei der Urlaubsplanung aufgefallen und da wollte ich noch hin. Das Hauptgebäude (Herrenhaus), wurde um 1760  im Dorf Sieppijärvi fertiggestellt. Die Ausstellung präsentiert zwei Haushalte aus Kolari aus der Zeit vor den letzten Kriegen.  Die kleine Joe’s-Hütte an der Nordostseite des Hauptgebäudes ist das älteste Gebäude im Museumsbereich und wurde um 1717 gebaut. Sehenswert ist auch der 1771 geprägte dänische Schilling, der unter einem Baum gefunden wurde.
Nicht nur die beiden großen Mühlstein vor dem Eingang sind interessant – auch die wechselnden Ausstellungen locken viele Besucher hierher.
Nach der Besichtigung ging es weiter nach Pello. Hier auf dem Arctic Camping Pello war ein Stellplatz schnell gefunden und die Sauna wurde auch gleich bei Ankunft gebucht.


Am kommenden Tag dann den Polarkreis in südlicher Richtung passiert. Südlich von Kukkola
(E8) lagen die Kukkolastromschnellen mit der Ferryman Statue. In diesen Stromschnellen wird noch mit einer alten Art den Fischen nachgejagt. Das einzige Hilfsmittel ist eine 5 Meter lange Stange an deren Ende ein Käschernetz angebracht wird. Um an die begehrten Wasserplätze zu kommen werden immer wieder Holzstege errichtet. Mit ein wenig Glück wird man auch eingeladen den frischen Fang zu probieren, nachdem er das Feuer gesehen hat.


Vor mir lagen aber noch einige Kilometer, somit ging es nach ein paar Bissen lecker Fisch wieder auf die E8 - nächster Stopp = Haparanda.
Und hier wollte ich genauer zur "Torneå-Haparanda banan bruk" oder einfacher der Eisenbahnbrücke über den Torne älv. Die 405 m lange Stahlfachwerkbrücke hat einen drehbaren Mittelteil. Diese Brücke für die eisernen Rösser ist heute die einzige Bahnbrücke zwischen Schweden und Finnland und wurde im Jahr 1919 in Betrieb genommen. Das mittlere Brückenteil wurde so konzipiert, dass es sich um 90° drehen konnte. So konnte eine Schiffsöffnung erzeugt werden. Eine weitere Besonderheit ist das Vierschienengleis, bei dem ein Gleis für die Normalspur (1435 mm) und eines für die finnische Breitspur (1524 mm) ineinander verschränkt sind. Heute fahren hier nur noch bei Bedarf Güterzüge.


Weiter ging es auf der E4 über Kalix bis nach Umeå - hier hatte ich mir einen Platz nahe der Norrfors Staumauer gesucht. An der Norrforsstugan angekommen, gleich mal die Felsritzungen besichtigt. Ein wenig den Weg noch weitergegangen uns do unten am Fluss angekommen. Nach einem kleinen Bad ging es wieder hoch. Auf der gegenüberliegenden Fluss Seite kann auch die Fischtreppe besichtigt, oder die Aussichtskanzel für den Lachssprung bestiegen werden.
Am Abend gemütlich beim Feuer in der Stugan gesessen und lecker gekocht.
Schöner Platz hier – ich komme wieder.


Mein nächstes Ziel war der nördliche Eingang vom Skuleskogan Nationalpark.  Hier angekommen ging es auf Schusters Rappen in den Nationalpark. Ein Ziel war ein Wasserfall. Es war eine schöne Wanderung – nur leider hatte der Wasserfall sehr wenig Wasser. Aber der Weg selber war auch richtig schön.

Nach der kleinen Wanderung noch einen kurzen Loppis Besuch und anschließend ging es weiter bis Offersjön. Hier gab es einen kleinen Parkplatz mit Bademöglichkeit, Feuerstelle und sogar ein relativ neues Plumsklo. Übernachtung war erlaubt – also das heutige Ziel erreicht. Und die Grillwürschtl am Feuer waren genial.  


Der Ångermanälven, genauer die Stromschnellen "Nämforsen" waren das heutige Hauptziel. Warum? Naja, nicht nur die großen Stromschnellen sind schön anzuschauen. Ne, hier wurden auch rund 2.600 Petroglyphen gefunden worden. Einige davon älter als 6.000 Jahre. Der Elch wurd damals am häufigsten in Stein verewigt, aber auch andere Tiere, Menschen, Gegenstände des täglichen Lebens und Schiffe sind abgebildet. Anhand der Motive vermutet man, dass hier zu unterschiedlichen Zeiten sowohl Jäger (aus dem Norden) als auch Ackerbauern (aus dem Süden) lebten.
Am Südufer des Flusses wurde zudem eine Siedlung gefunden, die von der Stein- bis zur Eisenzeit genutzt wurde.
Das oberhalb der Felsritzungen gelegene Museum ist nur vom 15.06. - 14.08. Geöffnet. Aber Sie bieten in der genannten Zeit jeweils dienstags bis sonntags um 12.00 und 14.30 Uhr Führungen an. Die Felsritzungen sind ganzjährig zugänglich.
>> Die Felszeichnungen von Nämforsen werden jährlich von über 20.000 Menschen besucht. Es ist die Pflicht aller, dafür zu sorgen, dass antike Denkmäler für zukünftige Generationen erhalten und geschützt werden. Treten Sie daher bitte nicht auf die Felsen, bleiben Sie auf den Wegen. <<

Mein Weg führte mich weiter nach Süden und so kam ich auch noch an dem kleinen Naturreservat Västanåfallet vorbei. Ein ca. 90 Meter hoher Wasserfall, wo das Wasser über mehreren Stufen talwärts fällt.
Bereits ab 1744 wurde hier die Kraft des Wassers genutzt um eine Eisenhütte zu betreiben. Die Überreste sind heute noch zu sehen. Am untersten Ende des Wasserfalls befindet sich noch ein Fundament aus behauenen Felsbrocken. Hier stand zwischen 1861 und 1960 eine Getreidemühle.
Direkt neben dem Fluss liegt auch ein Naturum, ein kleines Museum welches über die Geschichte diese Ortes, aber auch über Fauna und Flora der Gegend erzählt. Und auch sonst ist hier viel geboten.  


Nach der ganzen Fahrerei die letzten Tage wollte ich mal ein wenig ausruhen. Das konnte ich auf dem Norra Dellen Campingplatz nördlich von Delsbo. Absolut idyllisch gelegen, auf einer Halbinsel zwischen zwei Seen. Und ich muss sagen, die Wahl auf diesen Ort hat sich wirklich gelohnt. Die Stellplätze liegen im Föhrenwald (oder auch Kiefernwald) mit feinem Sandboden.
Die Sauna ist leicht abseits des Campinggeländes zu finden. Direkt am Ufer, so lädt das Wasser zum Abkühlbad ein.
Auch die nähere Umgebung hat einiges zu bieten. U.a. waren drei Loppis vorhanden, die alle besucht wurden 😊. Aber auch die Axtschmiede Gränsfors, die Kobaltmine in Loos  oder der Kletterpark Orbaden – in dieser Gegend gibt es einiges zu sehen.


Nach zwei tollen Tagen ging es weiter, westlich von Stockholm liegt Sundbyholm und hier finden sich die Sigurd-Schnitzereien. Die Felsritzungen stammen aus dem 11. Jahrhundert und weisen eher die Karaktarisitik eines Runensteins auf. Vereinfacht wurde hier die Saga von Sigurd dem Drachentöter in Stein geritzt.
Auch sehr interessant ist der alte knorrige Baum kurz vor dem Felsen. Würde mich nicht wundern wenn der genauso alt ist wie die Ritzung. 😊

Die nächste Felsenkunst war nicht weit entfernt und so kam ich nach einigen Kilometern dann in Norrköpping an. Nachdem der Eriba auf dem, ok ich nenn es mal Campingplatz abgestellt, war ging es auf die andere Flussseite. Hier finden sich ca. 1.660 Petroglyphen – die Felsritzungen von Himmelstalund - auf mehreren Felsinseln verteilt. Beeindruckend ist allerdings eine Wildschweinjagd-Szene. Die Felsinseln haben hier Namen bekommen – nachdem was hauptsächlich abgebildet ist – so gibt es den Bärenfelsen (Björnhällen), aber Svinhällen (Schweinefelsen) oder Yxhällen (Axtfelsen). Die Ritzungen werden der schwedischen Bronzezeit zugeschrieben (1.500 - 500 v. Chr.).
Der Übernachtungsplatz ist nicht weiter erwähnenswert, außer das ich den Platz  nicht weiterempfehlen kann.  


 

Am südlichen Ende des Värnen liegt rechts neben Jönköping die Ortschaft Huskvarna. Und hier direkt neben der Huskvarna Fabrik liegt der einst mächtige Huskvarnafallen. Bedingt durch die Wasserableitung zur Stromgewinnung fließt hier nicht mehr wirklich viel runter. Aber es gibt Zeitpunkte, wo das Wasser wieder über den Felsen geleitet wird.

 

Neben dem Wasserfall liegt das Husqvarna Museum. Dieses noch recht junge Museum eröffnete in dem Gebäude (welches bis in die 1940er Jahre noch als Waffenwerkstatt diente) am 27. April 1993 noch unter dem Namen Husqvarna Fabrikmuseum.
Im Museum wird schön dargestellt, wie die Geschichte, angefangen von der Namensgebung, über die gesamten und sehr vielfältigen Produkte bis in die jetzige Zeit aus dem Hause Husqvarna AB ist.
Sehr schön sind die Motorräder 😉

 

 


Mein Weg führte mich nun wieder weiter nach Süden und so erreichte ich am Nachmittag den Naturstellplatz von Målilla. Hier schien es, als sei die Campingsaison schon beendet. Es standen nur drei Camper (inkl. mir) hier. Einer davon war ein älterer Wohnwagen – der Besitzer "Leif" ein schwedischer Englischlehrer.  Er wohnt nur einen Katzensprung entfernt nutzt aber die Wochenenden um hier mit seinen beiden Kids das schöne Wetter zu genießen.  


 

Am kommenden Tag habe ich mir die "Lasse-Maja-Höhle" angeschaut. Während des Kalmar-Krieges 1612 suchten hier die Bewohner vom nahegelegenen Klövdala Zuflucht vor den Dänen. Die Höhle ist unter einem Felsbrocken versteckt und beherbergt zwei geräumige Kammern. Mit Hilfe einer Leiter gelangen man in die unterirdische Behausung.

 

Ob wirklich ein Lars Molin, der in Frauenkleidern Überfälle begangen hat, sich in der Höhle versteckt hatte ist nicht geklärt. Es hat aber gereicht, dass er der Namensgeber wurde.
Ein schöner Ausflug. Am Nachmittag bei Leif dann Blaubeerenpfannkuchen gegessen – Sehr lecker!

 

 


Eigentlich war am nächsten Tag die Fahrt mit der Smalspårsjärnvägen von Hultsfred nach Västervik (und zurück) geplant. Leider hatte ich nicht eingerechnet, dass es die letzten Betriebstage waren und der Schienenbus tatsächlich ausgebucht war. Schade, aber so dann ein schönen halben Tag in Hultsfred verbracht. Und meine Liste "ein anderes Mal" hat wieder Zuwachs bekommen.


 

Der letzte Tag in Målilla und so ging es wieder in den nahe gelegenen Målilla Älgpark. Einige Elchparks konnte ich im Laufe der Zeit schon besuchen. Möchte aber erwähnen das dieser hier aus meiner Sicht zu den Familienfreundlichsten zählt. Der Rundgang ist immer wieder schön zu laufen. Und die Führungen finden tlw. Auch in Englisch oder Deutsch statt. 

 

Auch diesen Abend konnte ich wieder einen grandiosen Sonnenuntergang miterleben.

 

 


 

Tja, nun war die schöne Zeit schon wieder fast vorbei – nein halt! Heute fand ja noch ein Treffen mit einem guten Freund statt 😊. Nachdem der Eriba dann wieder am Bus hing, ging es los. Erstmal bis nach Virserum. Hier wieder einen Halt am alten Bahnhof eingelegt. Virserum ist auch ein Teil der Schmalspurbahn "Växjö - Hulsfred". Heute stehen hier noch drei alte Wagen – einer davon ein "Restaurangvagn" und  die Gleise werden nur noch durch Fahrrad-Draisinen befahren.  Aber auch die weiteren alten Loks haben ihren Charme.

 

Von hier aus ging es zu meiner letzten Übernachtungsstelle. Ein kleiner Rastplatz an dem RV25, neben dem normalen Rastplatz gibt es noch ein Extrabereich mit kleinen Stellbuchten. Schön ruhig und direkt an einem kleinen See gelegen. Am Abend dann noch Besuch bekommen. Beim gemeinsamen Abendessen in vergangene Zeiten geschwelgt. Müssen wir mal wieder machen 😉

 

 


 

Die letzten Kilometer von Annerstad nach Malmö führten dann noch am "Godis Flyget" (Süßigkeitenflugzeug) vorbei und nachdem ich eh tanken musste hier auch einen kurzen Halt eingelegt.  Mit einigen Mitbringsel wurden die Strecke bis Malmö in Angriff genommen.

 

Am Fährhafen in Malmö angekommen strahlte die Sonne und die gut 1,5 Stunden bis zur Fähre wurden entsprechend genutzt.




Damit endet wieder eine wundervolle Zeit in Skandinavien.

Bis zum nächsten mal 😊😊

 

 


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Bildergalerie Sommerurlaub 2022: